Bischof Franz-Josef Overbeck

"In diesem Jahr feiern wir 50 Jahre "Adveniat". Das ist die bischöfliche Aktion für Lateinamerika, deren Titel "Adveniat" die zweite Vater Unser-Bitte ist und uns sagt, was Advent bedeutet, nämlich: wir bitten um das Kommen von Gottes Reich.

In diesen Zeiten, in denen ich die Verantwortung trage, habe ich festgestellt: Gottes Reich kommt überall da, wo Menschen ein großes Herz haben und denen geben, die etwas benötigen, denn keiner ist so reich, dass er nicht noch etwas empfangen könnte und keiner so arm, dass er nicht noch etwas geben kann.

Gleichzeitig - ich bin gerade in Brasilien und in Peru gewesen - habe ich festgestellt, wie sehr das Werk "Adveniat" und damit die Katholiken in Deutschland dort geschätzt werden, weil sie der Kirche geholfen hat und weiterhin hilft.

Auf Zukunft wird es wichtig sein, in die Bildung zu investieren, in die Verbindung von Liturgie und Volksfrömmigkeit, zu investieren aber auch in eine neue Radikalität der Aufmerksamkeit für die Menschen am Rande. Die Option für die Armen gilt es so umzusetzen.

Überall, wo das geschieht, da kommt Gottes Reich bei uns an und da ist in der Tat Advent, mehr noch als bei all dem Trubel, den wir in diesen Tagen in unseren Straßen sehen es erahnen lässt. Das Reich Gottes kommt da an, wo es die Herzen der Menschen umkehrt, wo es anderen hilft, wo das Reich uns zeigt: es lohnt sich für die Menschen um Gottes Willen einzusetzen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gesegneten Advent, ein gutes Zugehen auf Weihnachten, weil Weihnachten die Erfüllung dessen ist, was wir mit "Adveniat" meinen und was Advent ist: das Ankommen von Gott in seinem Reich."