Hilfswerk Adveniat kritisiert ungerechte Verteilung von Reichtum

Gegen das Gemeinwohl

Die weltweit wachsende Kluft zwischen Arm und Reich fordert nach Einschätzung des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat einen Politikwechsel. Wer nicht ins Gemeinwohl investiere, verschärfe die Situation der Armen.

Armenviertel in Haiti / © Martin Steffen (Adveniat)
Armenviertel in Haiti / © Martin Steffen ( Adveniat )

"Anstelle einer Haltung des maßlosen Gewinnstrebens, einem Credo der andauernden Gewinnmaximierung brauchen wir den politischen Willen zugunsten eines guten Lebens für viele", sagte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Bernd Klaschka am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Essen.

Oxfam hatte am Montag mit Blick auf das Weltwirtschaftsforum in Davos eine Studie veröffentlicht, nach der die 62 reichsten Menschen der Erde mittlerweile genauso viel Vermögen besitzen wie die gesamte arme Hälfte der Weltbevölkerung.

Nach seinen Worten bestätigt die Oxfam-Studie den Satz von Papst Franziskus: Diese Wirtschaft tötet. "Der Skandal besteht vor allem darin, dass die bestehenden Regeln die Reichen und Superreichen begünstigen", so Klaschka. Außerdem sei deren Steuerflucht ein "eklatanter Verstoß gegen das Gemeinwohl". Wer nicht ins Gemeinwohl investiere, verschärfe die Situation der Armen und gefährde zudem die Mittelschicht, sagte Klaschka mit Verweis auf die Wirtschaftskrise in Brasilien, die die Mittelschicht wieder zum Verschwinden bringe.


Quelle:
KNA