Adveniat im domradio zur neuen Mexiko-Strategie der US-Regierung

"Obamas Weg ist der richtige"

US-Präsident Barack Obama versucht weiterhin die Scherben, die sein Vorgänger George W. Bush auf der ganzen Welt hinterlassen hat, aufzukehren. Seine erste Lateinamerikareise sollte ein "Neubeginn" sein, so Obama. Und auch wenn er nun angekündigt hat, gemeinsam mit Mexiko die Drogenmafia bekämpfen zu wollen. Kritiker bezweifelen, dass eine grundlegende Änderung der US-Politik gegenüber Mexiko gelingen kann. "Obamas Weg ist der richtige", sagt Prälat Bernd Klaschka im domradio. Der Adveniat-Geschäftsführer war gerade erst in Mexiko.

 (DR)

"Man kann diesen Krieg nicht mit nur einer Hand führen. Unsere beiden Länder müssen koordiniert und engagiert vorgehen", sagte der US-Präsident am Donnerstag (Ortszeit) bei seinem Staatsbesuch in Mexiko-Stadt. Zugleich räumte Obama eine Mitverantwortung der USA für die Gewalt ein, die in Mexiko vergangenes Jahr 5.600 Menschenleben gefordert habe. Die USA müssten sich anstrengen, den Zufluss von Geld und Waffen nach Mexiko zu drosseln, sagte Obama. Der mexikanische Präsident Felipe Calderón lobte den "neuen Geist" der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern.

Auch am Donnerstag kamen bei Auseinandersetzungen mexikanischer Verbrechenskartelle 15 Menschen ums Leben. Vor Beginn seiner Reise hatte Obama drei mexikanische Mafiaorganisationen auf die schwarze Liste verbotener Terror-Organisationen gesetzt. Zugleich verstärkte er die Überwachung der 3.200 Kilometer langen Südgrenze der USA mit Mexiko. Seinen Amtskollegen Calderón lobte Obama in einem Fernsehinterview für seinen "heroischen Kampf" gegen Drogenkartelle.

Damit distanzierte sich der US-Präsident von früheren Aussagen des US-Verteidigungsministeriums, das Mexiko indirekt ein Scheitern vorgeworfen hatte.

Rund sieben Millionen Mexikaner leben illegal in den USA
Kritiker Obamas bezweifelten, dass dem Präsidenten eine grundlegende Änderung der US-Politik gegenüber Mexiko gelingen werde. Sie wiesen darauf hin, dass sowohl die von Obama erwünschte Verschärfung der US-Waffengesetze als auch die Legalisierung der rund sieben Millionen illegal in den USA lebenden Mexikaner auf Widerstand in Parlament und Bevölkerung stoßen werde.

Obama selbst lehnt die Revision des seit 1994 bestehenden nordamerikanischen Freihandelsabkommens zwischen Mexiko, den USA und Kanada (NAFTA) ab, das in Mexiko kritisch gesehen wird. "Wir haben schon verschiedene Versprechen Washingtons in der schwierigen Beziehung mit Mexiko gehört, aber an Fakten gibt es nach wie vor wenig", sagte der Politologe Daniel Blanco von der Autonomen Universität Mexikos.