Schwedische Erzbischöfin ermutigt zu Synodalem Weg

Zeit ökumenischer Schadenfreude ist vorbei

Die Erzbischöfin von Uppsala, Antje Jackelen, hat die katholische Kirche in Deutschland zu Fortschritten auf dem Synodalen Weg ermutigt. Die christlichen Kirchen in Europa und weltweit stünden vor derselben Herausforderung, betonte sie.

Erzbischöfin Antje Jackelen / © Stig-Ake Jonsson (dpa)
Erzbischöfin Antje Jackelen / © Stig-Ake Jonsson ( dpa )

Bei der Herbstvollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in Berlin betonte Jackelen am Samstag die ökumenische Dimension des Reformprozesses: "Die Zeit ökumenischer Schadenfreude ist definitiv vorbei. Wir sitzen in einem Boot", unterstrich die Bischöfin der Evangelisch-lutherischen Kirche in Schweden.

Synodaler Weg auf Augenhöhe

Viele Menschen träten aus der Kirche aus, weil sie die Hoffnung auf Veränderung verloren hätten, sagte die Bischöfin. Der Synodale Weg müsse auf Augenhöhe gegangen werden, ansonsten sei er eher eine "Laientherapie" als ein Dienst im Sinne Gottes. Als besondere Herausforderung nannte sie einen "gefährlichen Cocktail" aus "Populismus, Polarisierung, Protektionismus, Postfaktizität und Patriarchat". Diese "verwunden und verletzen auch die Kirchen".

Gerade patriarchale Strukturen würden mit dem Wesen des Glaubens verwechselt oder religiös überhöht.

Es sei wichtig, Veränderungen auf dem Synodalen Weg theologisch zu begründen und die Frage zu stellen, was sie für die "Kleinsten und die Schwächsten" bedeuteten. Jackelen hob die Bedeutung des geweihten Priesteramtes hervor. Es habe eine Schlüsselfunktion als Dienst an der Gemeinschaft. Ihre Kirche verbinde sowohl das sakramentale als auch das gemeindliche Verständnis des Amtes.

Kirche lebe in der Welt und trage die Wunden der Welt an ihrem Leib, sagte die Bischöfin. Der Auferstandene sei "als Gekreuzigter auferstanden".

Verlust an Glaubenswissen

Als weitere Herausforderung nannte sie den Verlust an Glaubenswissen. Es "sinkt kräftig", so die Bischöfin. Zugleich sei das Säkulare nicht nur "Partner des Religiösen", es könne auch zum Feind werden. Ferner verlange die wachsende Migration jederzeit die Bereitschaft, Rechenschaft von der eigenen Hoffnung zu geben. Zudem wachse wegen der Klimakrise der Seelsorgebedarf aufgrund größerer Unsicherheiten und Ungerechtigkeiten.


Quelle:
KNA
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