Kirchen in Sachsen erproben Kooperation beim Religionsunterricht

Unter Wahrung konfessioneller Unterschiede

Die Katholische und evangelische Kirche in Sachsen erproben eine engere Zusammenarbeit beim Religionsunterricht. In einem Modellprojekt soll an einem Gymnasium Religionsunterricht in "konfessionell-kooperativer Form" stattfinden.

Religionsunterricht / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Religionsunterricht / © Elisabeth Schomaker ( KNA )

Das Projekt am Christian-Weise-Gymnasium in Zittau ist zunächst für zwei Jahre angelegt, wie das Bistum Dresden-Meißen mitteilte.

Im Januar 2019 hatten Bistum und evangelische Landeskirche dazu ein Positionspapier vorgestellt und Modellversuche an drei bis vier Standorten angekündigt. Eine erste Vereinbarung diesbezüglich hatten beide Seiten bereits 2002 unterzeichnet.

Unter Wahrung der konfessionellen Unterschiede

Hintergrund der Neuregelung ist, dass es vielerorts in Sachsen immer schwieriger ist, genügend Schüler einer Konfession zu finden, um in sinnvollen Altersgruppen Religion zu unterrichten. Bei dem neuen Modell soll der Unterrichtsstoff von den katholischen und evangelischen Fachlehrern gemeinsam verantwortet und unter Wahrung der konfessionellen Unterschiede erteilt werden.

Der Schulabteilungsleiter des Bistums Dresden-Meißen, Christoph Bernhard, betonte: "Dabei sollen die Gemeinsamkeiten der Konfessionen hervorgehoben und bestehende Unterschiede ökumenisch sensibel erklärt sowie der gute Umgang mit Unterschieden eingeübt werden."

Das Fach Religion ist als ordentliches Lehrfach mit zwei Wochenstunden in der sächsischen Verfassung festgeschrieben, wird aber oftmals nur einstündig erteilt. Für den jetzigen Modellversuch war eine Genehmigung durch den Freistaat notwendig.


Quelle:
KNA
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