Patriarch Theophilos III. betont Einheit der Christen

Mehr Wachsamkeit gegenüber Radikalismus

Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem Theophilos III. hat die Zusammenarbeit der verschiedenen Konfessionen in Jerusalem als ermutigende Botschaft bezeichnet. Er mahnte aber auch zu Wachsamkeit gegenüber Radikalismus.

Blick auf die Grabkapelle in der Grabeskirche in Jerusalem / © Andrea Krogmann (KNA)
Blick auf die Grabkapelle in der Grabeskirche in Jerusalem / © Andrea Krogmann ( KNA )

"Die Botschaft der Auferstehung hat eine universelle Bedeutung für die gesamte Menschheit, und diese universelle Bedeutung ist in der Grabeskirche verkörpert", sagte er laut Mitteilung des Patriarchats am Dienstag beim Empfang der Vertreter der Westkirchen zum traditionellen Austausch der Ostergrüße.

Gemeinsam für Wohlergehen christlicher Präsenz sorgen

Theophilos III. mahnte die Jerusalemer Kirchen in seiner Ansprache an den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, zu Wachsamkeit gegenüber Radikalismus, der auf Kultstätten einschließlich Kirchen abziele. Die Kirchen müssten "alles in unserer Macht Stehende tun, sowohl in unseren jeweiligen Gemeinschaften als auch in unserer gemeinsamen Mission, den Schutz der multikulturellen, multiethnische und multireligiöse Landschaft Jerusalems im Allgemeinen und ihren christlichen Charakter im Besonderen zu erhalten".

Gemeinsam könnten die Kirchen viel für das Wohlergehen der christlichen Präsenz in Jerusalem und im Heiligen Land erreichen.

Bedeutung der Grabeskirche betont

Gegenüber dem Franziskanerkustos Francesco Patton betonte Theophilos III. die herausragende Bedeutung der Grabeskirche für die Menschheit, die durch ihren autonomen Status sowie das Regelwerk des sogenannten "Status quo" geschützt werde. Die Grabeskirche zeuge "vom besonderen Charakter Jerusalems und ist ein Versprechen Jerusalems als geistliche Heimat aller Menschen ohne Unterschied".

Heilige Woche mit weniger Einschränkungen gefeiert

Dankbar zeigte sich der Patriarch dafür, dass im zweiten Jahr seit Beginn der Coronavirus-Pandemie die Heilige Woche dank der Lockerungen mit weniger Einschränkungen und im Beisein vor allem zahlreicher einheimischer Christen gefeiert werden konnte.

Einer Jerusalemer Tradition folgend, besuchen sich die Vertreter der verschiedenen Ost- und Westkirchen zu Ostern und Weihnachten nach den verschiedenen Kalendersystemen, um Segenswünsche auszutauschen.


Der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III. nimmt in Bethlehem an einem Weihnachtsgottesdienst teil / © Wisam Hashlamoun (dpa)
Der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III. nimmt in Bethlehem an einem Weihnachtsgottesdienst teil / © Wisam Hashlamoun ( dpa )

Erzbischof Pierbattista Pizzaballa bei seiner Amtseinführung als Lateinischer Patriarch von Jerusalem in der Grabeskirche in Jerusalem am 4. Dezember 2020 / © Andrea Krogmann (KNA)
Erzbischof Pierbattista Pizzaballa bei seiner Amtseinführung als Lateinischer Patriarch von Jerusalem in der Grabeskirche in Jerusalem am 4. Dezember 2020 / © Andrea Krogmann ( KNA )
Quelle:
KNA