Orthodoxe Kirche verurteilt "Völkermord" an Nahost-Christen

Eigene Sicht der Dinge

Die russisch-orthodoxe Kirche hat erneut gegen eine Verfolgung von Christen in mehreren Weltregionen protestiert. Am meisten litten die Christen im Nahen Osten und in einigen Ländern Afrikas, sagte der Außenamtschef des Moskauer Patriarchats.

Zerstörter Kirchturm des Klosters Mar Behnam im Irak (Archiv) / © Uygar Onder Simsek (KNA)
Zerstörter Kirchturm des Klosters Mar Behnam im Irak (Archiv) / © Uygar Onder Simsek ( KNA )

"Sie sind Verfolgung und Völkermord ausgesetzt", sagte Metropolit Hilarion. Die Christen im Nahen Osten und in anderen Staaten bräuchten "unser Mitgefühl und unsere Gebete", betonte er laut dem Moskauer Patriarchat in einer Ansprache auf der Videoplattform Youtube.

Seine Kirche mache die Weltgemeinschaft ständig auf die "schlimme Situation" aufmerksam, in denen sich die Christen in diesen Regionen befänden. Nach dem Sturz des irakischen Machthabers Saddam Hussein habe sich die Lage der 1,5 Millionen Christen, die dort gelebt hätten, erheblich verschlechtert. Sie hätten darauf in Massen das Land verlassen, so Hilarion.

"Die Terroristen haben die Christen vernichtet, und heute gibt es im Irak bestenfalls noch ein Zehntel der früheren Zahl der Christen."

Besserung "dank der russischen Armee"

In den vergangenen fünf Jahren habe sich die Position der Christen im Nahen Osten allenfalls in Syrien verbessert. Dank der russischen Armee seien dort die Terroristen aus dem Hauptgebiet des Landes vertrieben worden, so Hilarion laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Jetzt stelle sich dort langsam wieder ein "friedliches, normales Leben" ein.

International hatte es allerdings Kritik an der Militäroffensive gegeben. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) brandmarkte Angriffe der syrischen Regierungstruppen und Russlands auf die Zivilbevölkerung in der umkämpften Provinz Idlib als Kriegsverbrechen.


Quelle:
KNA