Der Begriff "Ökumene" stammt aus dem Griechischen und heißt wörtlich übersetzt "die ganze bewohnte Erde". Gemeint sind die Bemühungen um die Einheit aller getrennten Christen. Die Ökumenische Bewegung ging zunächst von evangelischer Seite aus; als Beginn gilt die Weltmissionskonferenz von Edinburgh im Jahr 1910. Sie führte 1948 zur Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen (Weltkirchenrat, ÖRK) mit Sitz in Genf. Ihm gehören heute 349 reformatorische, anglikanische und orthodoxe Kirchen mit 560 Millionen Christen in 110 Ländern an.
Die katholische Kirche nimmt seit Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) aktiv an der Ökumenischen Bewegung teil. Sie führt inzwischen auf nationaler und internationaler Ebene eine Vielzahl von Dialogen, so mit dem Lutherischen Weltbund, dem Reformierten Weltbund, dem ÖRK, mit den Anglikanern und der Orthodoxie.
Die katholische Kirche ist nicht ÖRK-Mitglied, arbeitet aber bei einzelnen Programmen mit. In Deutschland ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) das repräsentative Organ und Forum der christlichen Kirchen.
Ein herausragendes Dokument des ökumenischen Dialogs war 1999 die Gemeinsame Erklärung von Vatikan und Lutherischem Weltbund zur Rechtfertigungslehre. Die wichtigsten der noch bestehenden theologischen Differenzen zwischen den Kirchen betreffen das unterschiedliche Kirchenverständnis und damit verbunden die unterschiedliche Sicht des geistlichen Amtes in der Kirche. Dazu gehört auch das Verständnis von Papstamt und Primat. (Quelle: KNA)
03.01.2021
Bischof Bertram Meier ruft dazu auf, in der Ökumene nach vorne zu schauen. Viele Elemente, die Martin Luther für die geistliche Erneuerung gefordert habe, seien mittlerweile von Katholiken aufgegriffen und ins kirchliche Leben eingebunden worden.
Das erklärte der Augsburger Bischof am Wochenende in Augsburg. "Katholiken und Protestanten sind aufeinander zugegangen und sich im Blick auf Jesus Christus sehr nahegekommen." Ökumene beschäftigte sich nicht nur mit der Geschichte, sondern sei eine Zukunftsaufgabe.
Meier: Folgen der Kirchenspaltung bedauerlich
Vor 500 Jahren, am 3. Januar 1521 hatte Papst Leo X. Martin Luther mit der Bannbulle "Decret Romanum Ponficem" exkommuniziert, nachdem dieser nicht bereit gewesen war, seine Thesen zu widerrufen. Stimmen, die in jüngster Zeit eine Aufhebung der Exkommunikation fordern, erteilte Meier, der der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern vorsteht, eine Absage. Ein solch formaler Akt sei unnötig, denn "die Exkommunikation des Reformators wurde bereits mit seinem Tod aufgehoben".
Die Folgen der Kirchenspaltung seien bedauerlich, so der Bischof. Doch zugleich erinnerte er daran, dass die Päpste der jüngsten Vergangenheit sich wiederholt positiv über Luther geäußert hätten. Johannes Paul II. habe Luthers Grundanliegen insofern gewürdigt, dass er auf dessen Fragen nach einem gnädigen Gott die 1999 in Augsburg unterzeichnete "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" unterstützt habe. Er habe sie als "Meilenstein auf dem ökumenischen Weg" bezeichnet.
Mit Fragen beschäftigen "die uns trennen"
Benedikt XVI. wiederum bescheinigte bei seinem Besuch in Erfurt 2011 dem deutschen Reformator, ein "ehrlicher Gottsucher" gewesen zu sein, so Meier weiter. Auch Franziskus habe für Luther positive Worte gefunden. So sei der Papst 2016 nach Schweden gereist, um gemeinsam mit dem Lutherischen Weltbund das Gedenken an 500 Jahre Reformation in ökumenischer Verbundenheit zu eröffnen.
Bei aller Dankbarkeit für das Gemeinsame gehe es darum, sich theologisch redlich mit den Fragen zu beschäftigen, "die uns noch trennen", forderte Meier. Miteinander sei in Liebe die Wahrheit ans Licht zu heben. Augsburg komme dabei eine besondere Bedeutung zu. Dass 2030 der 500. Gedenktag an die "Confessio Augustana", das Augsburger Bekenntnis, ansteht, könne eine Steilvorlage sein, um auf Grundlage dieser evangelischen Bekenntnisschrift den Weg der Suche nach voller Einheit geduldig und hartnäckig weiter zu gehen.
Der Begriff "Ökumene" stammt aus dem Griechischen und heißt wörtlich übersetzt "die ganze bewohnte Erde". Gemeint sind die Bemühungen um die Einheit aller getrennten Christen. Die Ökumenische Bewegung ging zunächst von evangelischer Seite aus; als Beginn gilt die Weltmissionskonferenz von Edinburgh im Jahr 1910. Sie führte 1948 zur Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen (Weltkirchenrat, ÖRK) mit Sitz in Genf. Ihm gehören heute 349 reformatorische, anglikanische und orthodoxe Kirchen mit 560 Millionen Christen in 110 Ländern an.
Die katholische Kirche nimmt seit Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) aktiv an der Ökumenischen Bewegung teil. Sie führt inzwischen auf nationaler und internationaler Ebene eine Vielzahl von Dialogen, so mit dem Lutherischen Weltbund, dem Reformierten Weltbund, dem ÖRK, mit den Anglikanern und der Orthodoxie.
Die katholische Kirche ist nicht ÖRK-Mitglied, arbeitet aber bei einzelnen Programmen mit. In Deutschland ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) das repräsentative Organ und Forum der christlichen Kirchen.
Ein herausragendes Dokument des ökumenischen Dialogs war 1999 die Gemeinsame Erklärung von Vatikan und Lutherischem Weltbund zur Rechtfertigungslehre. Die wichtigsten der noch bestehenden theologischen Differenzen zwischen den Kirchen betreffen das unterschiedliche Kirchenverständnis und damit verbunden die unterschiedliche Sicht des geistlichen Amtes in der Kirche. Dazu gehört auch das Verständnis von Papstamt und Primat. (Quelle: KNA)