Am 15. November wird er nach zehnjähriger Amtszeit in den Ruhestand gehen, wie die Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausit (EKBO) am Montag mitteilte. Dann finde auch die Amtsübergabe an seinen Nachfolger, den bisherigen Propst und Bischofsstellvertreter Christian Stäblein, in der Berliner Sankt Marienkirche am Alexanderplatz statt.
Klare Worte gegen Rassismus
Dröge, der auch Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, war 2009 zum Nachfolger von Bischof Wolfgang Huber gewählt worden. Zu den Schwerpunkten von Dröges Amtszeit gehörten die Weiterführung des von Huber eingeleiteten Reformprozesses, die Positionierung der Kirche zum Strukturwandel in der Lausitz sowie die Auseinandersetzung mit dem Rechtspopulismus.
In zahlreichen Beiträgen machte Dröge deutlich, wie unvereinbar nationalistische, antisemitische und rechtsextreme Positionen mit dem christlichen Menschenbild sind. Dabei suchte er bewusst auch die Auseinandersetzung mit der AfD, die in Brandenburg bereits 2014 in den Landtag gewählt worden war. Dies geschah unter anderem auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin 2017, auf dem Dröge mit der damaligen Vorsitzenden des Arbeitskreises Christen in der AfD, Annette Schultner, diskutierte. Schultner hat mittlerweile ihre Partei verlassen.
Bischof Dröge, der verheiratet und Großvater von drei Enkeln ist, wird nach dem Amtswechsel noch bis zum Ende der Wahlperiode im Jahr 2021 im Rat der EKD weiterarbeiten sowie den Aufsichtsratsvorsitz im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung (EWDE) weiter führen.
Glückwünsche von Erzbischof Koch
Der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch dankt dem evangelischen Hauptstadtbischof nachdrücklich für die "ökumenische Zusammenarbeit". "Dass Du der Sohn eines Diplomaten bist, habe ich sehr angenehm wahrgenommen - und zwar in doppelter Hinsicht: Ich schätze Deine diplomatische und besonnene Art und gleichzeitig die im wahrsten Sinne des Wortes ökumenische, weltläufige Sicht auf die Welt, als deren Nabel wir Deutsche uns allzu oft missverstehen", so Koch in einem am Dienstag veröffentlichten Gratulationsschreiben an Dröge, der am 16. November in den Ruhestand tritt.
Der Erzbischof dankte dem Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz auch für gesellschaftspolitisches Engagement, das "immer in einem guten Miteinander" erfolgt sei. Weiter schrieb Koch: "Ich danke Dir für Deine Offenheit und Deine Freundschaft, für viele gute Gespräche, manche Auseinandersetzungen und ein großes Vertrauen."
