Mit mehr als 1.700 Jahren Tradition als Staatsreligion ist Armenien die erste christliche Nation in der Geschichte. Im Jahr 301 wurden der armenische König Trdat III. und seine Untertanen getauft. Die armenisch-apostolische Kirche, der die große Mehrheit der Armenier bis heute angehört, zählt zu den altorientalischen Kirchen. Sie unterscheiden sich sowohl von den Kirchen des Westens als auch von den Orthodoxen, weil sie die Lehre des Konzils von Chalcedon (451) nicht annahmen.
Von den heute drei Millionen Einwohnern der Republik Armenien und den rund sechs Millionen Auslands-Armeniern gehören über 90 Prozent der armenisch-apostolischen Kirche an. Mit der armenisch-apostolischen Kirche führte der Vatikan in den vergangenen Jahren erfolgreiche ökumenische Gespräche, die zu einer weitgehenden theologischen Annäherung führten.
Zudem gibt es eine mit Rom verbundene (unierte) armenisch-katholische Kirche, die den Gottesdienst nach dem armenischen Ritus feiert. Ihr Oberhaupt ist Patriarch-Katholikos Krikor Bedros XX. Ghabroyan mit Sitz im Kloster Bzommar bei Beirut/Libanon.
12.05.2019
Am Sonntag wurde der armenisch-apostolische Archimandrit Serovpe Isakhanyan zum Bischof geweiht. Ende Mai tritt er sein Amt als Leiter des armenischen Bistums für Deutschland an. Sankt Sahak-Mesrop in Köln ist seine Kathedralkirche.
Der bereits vor einem Jahr gewählte neue Leiter der Diözese der Armenisch-Apostolischen Kirche in Deutschland, Archimandrit Serovpe Isakhanyan (55), wird am 12. Mai zum Bischof geweiht. Die Weihe werde vom Obersten Katholikos aller Armenier, Karekin II., in Etschmiadzin in Armenien erteilt, wie die Diözese am Dienstag in Köln mitteilte.
Seine Amtseinführung finde am 24. Mai in der Diözesankirche Sankt Sahak-Mesrop in Köln statt.
Stationen im Iran, Armenien und Usbekistan
Isakhanyans Vorgänger, Erzbischof Karekin Bekdjian, hatte nach Vollendung seines 75. Lebensjahrs Ende 2017 seinen Rücktritt erklärt.
Die Diözesan-Delegiertenversammlung wählte Isakhanyan zunächst zum "Locum tenens" und am 15. April 2018 zum neuen Primas.
Isakhanyan stammt aus der Region Periya im Iran, 1968 zog seine Familie nach Armenien um. Er studierte an der Gevorgyan Theologischen Akademie in Etschmiadzin und wurde 1987 zum Priester geweiht. 1989 erhielt er den kirchlichen Titel "Vartabed" (Doktor der Theologie).
Nach verschiedenen Stationen in der Seelsorge in Armenien und Usbekistan wurde er 1995 nach Deutschland entsandt, wo er in Köln, Berlin, Bremen, Hamburg, Halle, Braunschweig, Hanau, Mainz, Gießen und Frankfurt als Gemeindepfarrer tätig war. Von 2010 bis 2017 war Isakhanyan zugleich Generalvikar der 1991 gegründeten Diözese.
"Für eine lebendige Ökumene"
Die 15 Gemeinden der Diözese werden von fünf Priestern betreut. Sie verfügt allerdings nur über drei eigene Kirchengebäude in Köln, Göppingen und Halle. Die übrigen armenischen Kirchengemeinden genießen Gastrecht in einer örtlichen evangelischen oder katholischen Kirche für ihre Gottesdienste.
Isakhanyan will sich nach Angaben des Bistums für eine lebendige armenische Gemeinschaft in Deutschland einsetzen. Sein Herz schlage auch "für eine lebendige Ökumene".
Mit mehr als 1.700 Jahren Tradition als Staatsreligion ist Armenien die erste christliche Nation in der Geschichte. Im Jahr 301 wurden der armenische König Trdat III. und seine Untertanen getauft. Die armenisch-apostolische Kirche, der die große Mehrheit der Armenier bis heute angehört, zählt zu den altorientalischen Kirchen. Sie unterscheiden sich sowohl von den Kirchen des Westens als auch von den Orthodoxen, weil sie die Lehre des Konzils von Chalcedon (451) nicht annahmen.
Von den heute drei Millionen Einwohnern der Republik Armenien und den rund sechs Millionen Auslands-Armeniern gehören über 90 Prozent der armenisch-apostolischen Kirche an. Mit der armenisch-apostolischen Kirche führte der Vatikan in den vergangenen Jahren erfolgreiche ökumenische Gespräche, die zu einer weitgehenden theologischen Annäherung führten.
Zudem gibt es eine mit Rom verbundene (unierte) armenisch-katholische Kirche, die den Gottesdienst nach dem armenischen Ritus feiert. Ihr Oberhaupt ist Patriarch-Katholikos Krikor Bedros XX. Ghabroyan mit Sitz im Kloster Bzommar bei Beirut/Libanon.