Kurienkardinal Koch: Martyrium von Christen ist "ökumenisch"

"Weil sie Christen sind"

Wachsende Verfolgung von Christen in vielen Weltregionen sieht der vatikanische Ökumene-Minister, Kurienkardinal Kurt Koch, als eine "gemeinsame Erfahrung" über alle christlichen Konfessionen hinweg.

Kurienkardinal Kurt Koch / © Alexander Brüggemann (KNA)
Kurienkardinal Kurt Koch / © Alexander Brüggemann ( KNA )

Sie sei zugleich ein starker Aufruf für intensivere Bemühungen in der Ökumene, betonte der Präsident des päpstlichen Einheitsrates zum Martinstag (Sonntag) im österreichischen Eisenstadt.

"Ökumeneminister"

Christen würden nicht verfolgt, weil sie katholisch oder protestantisch sind, sondern "weil sie Christen sind", sagte der "Ökumeneminister" des Papstes. Angesichts des Leids so vieler müssten zentrale Kontroversen im ökumenischen Dialog der Gegenwart entschlossen und engagiert gelöst werden.

"Das Martyrium ist heute ökumenisch, und man muss von einer eigentlichen Ökumene der Märtyrer sprechen", so der Schweizer Kardinal im Beisein von Vertretern anderer christlicher Konfessionen.

Ökumene, Solidarität und Geschwisterlichkeit

"Die Märtyrer gehören allen Kirchen, und ihr Leiden ist eine 'Ökumene des Blutes'", sagte Koch. Daraus resultiere eine "vordringliche ökumenische Verantwortung".

Gerade angesichts dringlicher ethischer Fragen wie Lebensschutz, Gerechtigkeit oder dem Menschenbild brauche es ein gemeinsames und einheitliches Auftreten der Christen, so der Kardinal weiter. Könnten die christlichen Kirchen und Gemeinschaften zu den großen ethischen Fragen nicht mit einer Stimme sprechen, werde die christliche Stimme in zunehmend säkularisierten Gesellschaften immer schwächer. Es brauche mehr Mut für Ökumene, Solidarität und Geschwisterlichkeit, unterstrich Koch.


Quelle:
KNA