Bedford-Strohm begrüßt Papst-Äußerungen zur Kommuniondebatte

"Hilfreiche Klärung"

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hat die Äußerungen von Papst Franziskus zur Kommuniondebatte in Deutschland begrüßt. Er sprach von einer "hilfreichen Klärung" durch den Papst.

Hände mit Hostie / © Romano Siciliani (KNA)
Hände mit Hostie / © Romano Siciliani ( KNA )

"Der Abgesang auf den ökumenischen Fortschritt, den manche schon angestimmt haben, war glücklicherweise voreilig", so Bedford-Strohm am Freitag auf Facebook.

Papst: "Keine ökumenische Bremse"

Auf dem Rückflug von seinem Besuch beim Weltkirchenrat in Genf hatte Franziskus gesagt, der Brief der Glaubenskongregation an die deutschen Bischöfe sei "keine ökumenische Bremse". Die geplante und durch den Brief gestoppte Handreichung zum Kommunionempfang für nichtkatholische Ehepartner sei sogar restriktiver gewesen, als es das Kirchenrecht vorsehe. Keinesfalls hätten die Bischöfe die Kommunion für alle öffnen wollen.

Diese Feststellung des Papstes bezeichnete der EKD-Ratschef als "besonders interessant und auch ermutigend für uns Evangelische". Aus Sicht des Papstes stecke im katholischen Kirchenrecht offenbar "noch mehr ökumenisches Potential drin". Franziskus schwebe "ganz offensichtlich auf der Basis der Handreichung ein Dokument vor, das jedem Bischof in seinem Bistum als Orientierungsgrundlage dienen kann".

Ständiger Rat der DBK tagt

Am Montag und Dienstag werden die deutschen Diözesanbischöfe bei ihrem turnusmäßigen Treffen im sogenannten Ständigen Rat in Berlin erneut über das Thema und das weitere Vorgehen beraten.

Die Bischofskonferenz hatte sich im Februar mit Dreiviertel-Mehrheit auf die bisher nicht veröffentlichte Handreichung geeinigt, wonach evangelische Ehepartner im Einzelfall die Kommunion empfangen können. Sieben Bischöfe baten daraufhin den Vatikan um Klarstellung, ob eine solche Regelung von einer einzelnen Bischofskonferenz beschlossen werden kann.

Nach Gesprächen Anfang Mai in Rom verwies der Vatikan den Konflikt zunächst an die Bischofskonferenz zurück. Anfang Juni wurde dann ein Brief der Glaubenskongregation bekannt, in dem es heißt, Papst Franziskus sei zu dem Schluss gekommen, "dass das Dokument nicht zur Veröffentlichung reif ist".


Heinrich Bedford-Strohm / © Norbert Neetz (epd)
Heinrich Bedford-Strohm / © Norbert Neetz ( epd )
Quelle:
KNA