Ökumene-Preis für Kardinal Marx und Bedford-Strohm

"Glücksfall für das Miteinander der Kirchen"

Hohe Auszeichnung für die Spitzen der großen deutschen Kirchen: Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal Reinhard Marx haben den Ökumenischen Preis der Katholischen Akademie in Bayern erhalten.

Kardinal Marx und Landesbischof Bedford-Strohm / © Corinna Kern (dpa)
Kardinal Marx und Landesbischof Bedford-Strohm / © Corinna Kern ( dpa )

Damit würdigte die Akademie an diesem Montag in München die Anstrengungen des dortigen Erzbischofs und Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) um eine ökumenische Gestaltung des zurückliegenden Reformations-Gedenkjahrs. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro verbunden.

In der Begründung heißt es, neben Buß- und Bittgottesdiensten, Tagungen, Besuchen und Begegnungen hätten sich vor allem die gemeinsamen Gebete eingeprägt. Durch gemeinsame Auftritte seien die höchsten Repräsentanten der beiden großen Kirchen in Deutschland immer mehr zu "ökumenischen Symbolgestalten" geworden.

"Wahrer Glücksfall für das Miteinander der Kirchen"

Der Intendant des Bayerischen Rundfunks (BR), Ulrich Wilhelm, nannte Marx und Bedford-Strohm einen "wahren Glücksfall" für das Miteinander der Kirchen. Das beginne damit, dass sie in München zu Hause seien und der Weg von einem zum anderen nur wenige hundert Meter betrage.

Doch auch eine solch kurze Entfernung müsse man gehen und nutzen wollen. Genau dies hätten die beiden getan und aus dem Reformationsjahr ein Christusfest gemacht. In die Ökumene hätten sie zudem die Freundschaft mit eingebracht: "Und ich habe das Gefühl, Papst Franziskus könnte in Ihrem Bunde der Dritte sein."

Gegenseitiger Respekt

Freundschaft bedeute aber nicht Einförmigkeit, sagte Wilhelm laut Manuskript. Vielmehr hätten Marx und Bedford-Strohm auch unterschiedliche Positionen vertreten, etwa bei der Diskussion um die "Ehe für alle". Dies hätten sie stets in großem Respekt voreinander getan. Ihr Beispiel zeige, Christen könnten in der Öffentlichkeit gemeinsam auftreten, auch wenn sie in manchen Fragen unterschiedlicher Auffassung seien.

Der Preis wird alle zwei bis drei Jahre für besondere Leistungen zur Förderung der Ökumene zwischen der katholischen Kirche und den Kirchen der Reformation vergeben. 2016 ging er an den damaligen Außenminister und heutigen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.


Quelle:
KNA