Synodenpräses Schwaetzer wirbt für neue Kirchenformate

Viel Tradition, zu wenig Alltag

Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Irmgard Schwaetzer, hat sich für neue Formen von Kirche in der Gesellschaft ausgesprochen.

Präses der EKD-Synode Irmgard Schwaetzer / © Norbert Neetz (epd)
Präses der EKD-Synode Irmgard Schwaetzer / © Norbert Neetz ( epd )

Beim Reformationsjubiläum sei die Kirche dann erfolgreich gewesen, wenn sie mentale oder tatsächliche Kirchenmauern verlassen habe, sagte Schwaetzer laut Redemanuskript am Samstagabend beim Neujahrsempfang des evangelischen Kirchenkreises Duisburg. So könnten neue Zielgruppen erreicht werden.

Dazu gehören laut Schwaetzer auch neue Kooperationspartner wie Bürgervereine, Theater oder Volkshochschulen.

Dialog

Auffällig sei gewesen, dass dialogische Veranstaltungen für Menschen außerhalb der Kerngemeinden interessant gewesen seien, betonte die Synodenpräses. Viele Menschen hätten auch der Kirche etwas zu erzählen. Zudem müsse Kirche über den Sprachgebrauch nachdenken, betonte Schwaetzer. Einige kirchliche Begriffe hätten zwar viel mit Tradition, aber wenig mit dem Alltag der Menschen zu tun. Wenn sie beispielsweise erst erklären müsse, was eine Präses ist, schaffe dies automatisch Distanz.

Die Synodenpräses warb auch für eine deutliche Auseinandersetzung mit Rechtspopulismus. In der Gesellschaft gebe es eine große Zurückhaltung, versteckte antisemitische, antimuslimische und rassistische Haltungen wirklich sehen zu wollen, kritisierte sie. Das führe zu Unsicherheit bei ausländischen Mitbürgern und vor allem bei den jüdischen Geschwistern. Dieser Zustand sei nicht akzeptabel, betonte Schwaetzer.


Quelle:
epd