Erzbischof Heße sieht Feiertag am Reformationstag kritisch

Gegen dauerhafte Etablierung

Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße sieht eine dauerhafte Einrichtung des Reformationstags am 31. Oktober als gesetzlichen Feiertag skeptisch. Die Begründung: Das Datum markiere die Spaltung der Christen vor allem in Deutschland.

Reformationstag 2017 ist ein deutschlandweiter Feiertag / © Sebastian Gollnow (dpa)
Reformationstag 2017 ist ein deutschlandweiter Feiertag / © Sebastian Gollnow ( dpa )

"Als katholischer Theologe frage ich, ob dies die Zeichen der Zeit sind, die wir als Christen erkennen sollen", sagte Heße an diesem Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Vorschlag in Hamburger Bürgerschaft

Die Hamburger CDU-Fraktion hatte in der Bürgerschaft die Einführung des Reformationstags als zusätzlichen Feiertag vorgeschlagen. Ein entsprechender Antrag wird derzeit im Verfassungsausschuss der Hansestadt beraten. Während Hamburg ebenso wie Bremen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen nur 9 Feiertage im Jahr hat, kommt Spitzenreiter Bayern auf 13. In mehreren nördlichen Bundesländern wird daher bereits seit Längerem über die Einführung eines zusätzlichen Feiertags diskutiert.

Feiertag in diesem Jahr angemessen

Zum 500. Jahrestag der Reformation halte er es angesichts der historischen Bedeutung des Ereignisses in diesem Jahr für angemessen, den 31. Oktober als Feiertag zu begehen, sagte Heße. Über einen dauerhaften arbeitsfreien Tag wünsche er sich jedoch eine breit angelegte Diskussion: "Wenn es einen zusätzlichen Feiertag geben soll, dann sollte er möglichst in der Gesamtbevölkerung verankert sein."


Erzbischof Stefan Heße / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Erzbischof Stefan Heße / © Elisabeth Schomaker ( KNA )
Quelle:
KNA