Käßmann: In Reformationsjahr zu wenig über Frauen gesprochen

Unterschiedliche Frauenrollen

Aus Sicht von Margot Käßmann wurde anlässlich des 500. Reformationsjubiläums zu wenig über die Rolle der Frauen in der evangelischen Kirche gesprochen. Bei diesem Thema gäbe es durchaus Unterschiede innerhalb der großen christlichen Kirchen.

Margot Käßmann / © Meiko Herrmann (KNA)
Margot Käßmann / © Meiko Herrmann ( KNA )

Zum Ende des Jubiläumsjahres stellte die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Käßmann heraus, dass die Stellung von Frauen in der evangelischen Kirche auch im Verhältnis zu den Katholiken einen entscheidenden Unterschied markiere. Die evangelische Kirche werde von "Männern und Frauen, Jungen und Alten, Ordinierten und Nicht-Ordinierten geleitet". Und es gebe keine Glaubenskongregation, die Glaubensgrundsätze festlegt, fügte sie hinzu.

"Bei uns dürfen Frauen alle Ämter haben"

"Wir hätten beispielsweise durchaus mehr herausstellen dürfen, dass bei uns evangelische Frauen alle Ämter haben dürfen", sagte die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) der evangelischen Monatszeitschrift "zeitzeichen" (Oktober-Ausgabe). Das sei in der weltweiten Christenheit noch längst nicht überall verbreitet.

95 Thesen waren Ausgangspunkt der Reformation

Die evangelische Kirche feiert noch bis Ende dieses Monats 500 Jahre Reformation. 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.


Quelle:
epd
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