Ökumenereferent über den "kleinen ökumenischen Kirchentag" in Bochum

Engagement führt die Konfessionen zusammen

Ökumene fördern! Auf dem "kleinen ökumenischen Kirchentag" in Bochum wird diskutiert, wie gesellschaftliches Engagement die Kirchen zusammen bringt. Mit dabei ist auch Volker Meißner, Ökumenereferent vom Bistum Essen.

Symbolbild Ökumene / © Stefano Dal Pozzolo (KNA)
Symbolbild Ökumene / © Stefano Dal Pozzolo ( KNA )

domradio.de: Was gab es denn heute Morgen schon in Bochum?

Volker Meißner (Ökumenereferent im Bistum Essen): Nach einer Eröffnung durch die beiden Vertreter des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Frau Aus der Au und Prof. Sternberg vom Zentralkomitee der Katholiken hatten wir ein ganz spannendes Podium heute Morgen. Auf dem hat Bundestagspräsident Prof. Lammert nochmal sehr deutlich die Frage gestellt, wie es denn mit dem Engagement der Christen in der Gesellschaft und wie es mit der Einheit der Kirche weitergehen kann.

domradio.de: Und hat er da auch eine Idee gehabt?

Meißner: Prof. Lammert hat hier eine ganz neue Stimmung konstatiert. Es ist auch von allen Seiten bestätigt worden, dass dieses Jahr "500 Jahre Reformation" die Ökumene und das Verhältnis zwischen den Kirchen weit nach vorne gebracht hat und dass wir durch dieses Jahr heute noch enger zusammengerückt sind. Zudem sei das eine gute Ausgangsbasis, das gesellschaftspolitische Engagement, aber auch die Zusammenarbeit zwischen den Pfarrgemeinden vor Ort noch zu vertiefen und zu noch mehr Gemeinsamkeit zu kommen.

domradio.de: Wie sehen denn die weiteren Aussichten für den Tag aus?

Meißner: Heute Nachmittag wird das ganze Thema Engagement, aber auch die Freude, ökumenisch zusammenzuarbeiten in verschiedenen Treffpunkten aufgegriffen. Da gibt es einerseits Diskussionsforen zu den aktuellen Themen, also zu Fragen der Integration, des Strukturwandels, aber auch der Umgang mit Flüchtlingen, die Armutsthematik und die Rüstungsexporte stehen in verschiedenen Foren im Mittelpunkt. Es gibt aber auch Treffpunkte, wo einfach gefeiert wird, wo ein offenes Singen ist. Oder man kann im Planetarium durch eine Vorführung die Freude an der Schöpfung erleben. Es gibt also ein buntes Programm mit Diskussionen, aber auch mit Feiern und Gesang und dann natürlich ein Abschlussgottesdienst am späten Nachtmittag.

domradio.de: Und der ist im Bergbaumuseum?

Meißner: Nicht ganz. Er wird vor dem Bergbaumuseum stattfinden. Da gibt es einen schönen Vorplatz, auf dem heute um 16:30 Uhr der große ökumenische Schlussgottesdienst mit Kardinal Marx für die Deutsche Bischofskonferenz und mit Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm für den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland stattfindet. Dazu sind alle herzlich eingeladen, die das schöne Wetter noch kurzentschlossen nutzen wollen.

domradio.de: Eine Frage müssen Sie mir noch beantworten. Wie ist es denn gekommen, dass diese Veranstaltung nach Bochum gekommen ist?

Meißner: Der Tag sollte heute nochmal ganz besonders hervorheben, dass das gesellschaftspolitische Engagement Christen in diesem Land konfessionsübergreifend zusammenführt. Und da hat man nach einem Ort gesucht, an dem die gesellschaftlichen Herausforderungen besonders greifbar sind. Bochum, hier mitten im Ruhrgebiet, muss sich natürlich mit all diesen Themen beschäftigen: Mit der Integration von Flüchtlingen, mit der Armut in der Gesellschaft, mit dem Strukturwandel von einer Industriegesellschaft zu einer digitalen Gesellschaft. All das liegt hier sehr deutlich auf der Hand.

Das Gespräch führte Heike Sicconi.


Quelle:
DR