Kirchen laden zum Ökumenefest nach Bochum

"Wie im Himmel so auf Erden"

Das Reformationsjahr hält noch eine Premiere bereit: Die beiden großen Kirchen in Deutschland wollen dazu mit einem ökumenischen Fest in Bochum einen besonderen Akzent setzen. Ein richtiges Novum bietet dabei der Veranstalterkreis.

Symbolbild Ökumene / © Stefano Dal Pozzolo (KNA)
Symbolbild Ökumene / © Stefano Dal Pozzolo ( KNA )

Zu Podiumsdiskussionen über gesellschaftliche Themen, interaktiven Aktionen, musikalischen Veranstaltungen und einem großen Schlussgottesdienst werden am Samstag (16. September) rund 1.000 Teilnehmer erwartet, wie die Veranstalter am Mittwoch in der Ruhrgebietsstadt ankündigten. 

Als Gast zu dem Fest unter dem Motto "Wie im Himmel so auf Erden" wird Bundestagspräsident Norbert Lammert erwartet, der in der Auftaktveranstaltung am Vormittag im RuhrCongress über die christliche Weltverantwortung spricht. Das Treffen organisieren die Deutsche Bischofskonferenz, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), der Deutsche Evangelische Kirchentag und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Sie gestalten erstmals ein solches Ereignis gemeinsam.

Ökumenisch geprägtes Reformationsgedenken

Kirchentags-Generalsekretärin Julia Helmke wertete es positiv, dass das Reformationsgedenken sehr ökumenisch geprägt sei. Nach 500 Jahren Kirchenspaltung wollten die Kirchen mit dem Bochumer Fest noch einmal deutlich machen, was sie verbindet. Dies gelte insbesondere mit Blick auf die soziale Verantwortung. Nach den Worten von ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper soll das Fest zeigen, dass die Ökumene weitergeht - auch über das Jahr 2017 hinaus.

Laut Programm gibt es in Anschluss an Lammerts Vortrag ein Podiumsgespräch mit der Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, dem Leiter des Sozialpastoralzentrums Petershof in Duisburg-Marxloh, Pater Oliver Potschien, und dem Solinger Oberbürgermeister und Kölner Diözesanratsvorsitzenden Tim O. Kurzbach.

Dialogpredigt mit Kardinal Marx und Bedford-Strohm

Am Mittag geht das Programm an 13 "Treffpunkten" weiter. So diskutieren Experten über Integration, den Strukturwandel im Ruhrgebiet, die Rüstungspolitik oder die Demokratie und ihre Bedrohungen. Das Stadtteilzentrum Q1 stellt seine Migrationsarbeit vor. Zudem gibt es Führungen durch das Deutsche Bergbaumuseum, ein Offenes Singen in der Propsteikirche Sankt Peter und Paul, ein Mitmachkonzert von Bochumer Posaunenchören oder ein Cross-Boule-Spiel zum Thema Werte. Auch für Kinder haben die Veranstalter Angebote geplant.

Der Tag endet mit einem ökumenischen Gottesdienst vor dem Deutschen Bergbaumuseum. Dabei halten der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, eine Dialogpredigt.


Reinhard Kardinal Marx (l.) und Heinrich Bedford-Strohm / © Matthias Balk (dpa)
Reinhard Kardinal Marx (l.) und Heinrich Bedford-Strohm / © Matthias Balk ( dpa )
Quelle:
KNA