Was sich Bedford-Strohm vom Reformationsgedenken erhofft

Schub für Ökumene

Im Rahmen der ARD-Themenwoche "Woran glaubst Du?" spricht der EKD-Ratsvorsitzende über seine Wünsche an das Reformationsgedenken. Heinrich Bedford-Strohm gehe es dabei vor allem um die Einheit der Christen.

Heinrich Bedford-Strohm / © Norbert Neetz (epd)
Heinrich Bedford-Strohm / © Norbert Neetz ( epd )

Er erhofft sich vom 500. Reformationsgedenken vor allem einen Schub für die Ökumene. Die EKD habe eine bewusste Entscheidung getroffen: "Wir wollen dieses Jubiläum nicht in Abgrenzung zu den anderen Konfessionen feiern", sagte der bayerische Landesbischof am Freitagabend im NDR Fernsehen. Vielmehr solle es 2017 darum gehen, die Liebe Jesu auch gemeinsam mit anderen Konfessionen neu zu entdecken.

Bedford-Strohm äußerte sich im Rahmen der am Samstag zu Ende gegangenen ARD-Themenwoche "Woran glaubst du?".

Übersetzung gefällig?

Bedford-Strohm warb in der "NDR Talkshow" zudem dafür, alte kirchliche Worte immer wieder neu zu übersetzen. Als Beispiel nannte er den Begriff der Buße. Buße bedeute, in Selbstdistanz zu gehen und sowohl sich selbst als auch anderen vergeben zu können. "Wenn wir das Wort Buße hören, dann denken wir erstmal, das macht den Menschen klein", sagte der Theologe, der seit 2014 Ratsvorsitzender der EKD ist. "In Wirklichkeit ist es genau des Gegenteil", unterstrich er.

Auch der Begriff der Sünde werde häufig falsch verstanden und vor allem auf Sexualität projiziert.

Das Reformationsgedenken

Die evangelische Kirche feiert bis Oktober dieses Jahres 500 Jahre Reformation. 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.


Quelle:
epd