Bischof Dröge ruft zu kritischem Dialog mit dem Islam auf

Kritische Debatte aber kein pauschaler Generalverdacht

Der evangelische Bischof von Berlin, Markus Dröge, fordert einen kritischen Dialog mit dem Islam zu pflegen. Dröge macht gleichzeitig aber auf die Gefahr eines pauschalen Generalverdachts aufmerksam.

Markus Dröge / © Paul Zinken (dpa)
Markus Dröge / © Paul Zinken ( dpa )

Der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge hat zum kritischen Dialog mit dem Islam aufgerufen. Die Kirche müssten dabei die muslimischen Gesprächspartner unterstützen, "die sich um Öffnung, um gesellschaftliches Engagement und auch um Klärungsprozesse in der eigenen Gemeinschaft bemühen", sagte Dröge am Freitag in Berlin.

Vor der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz äußerte der Bischof zugleich Verständnis für "die kritische Aufmerksamkeit gegenüber den Moscheen", weil der Attentäter des Breitscheidplatzes vor seinem Anschlag in einer Berliner Moschee verkehrt war.

Kein pauschaler Generalverdacht

Angesichts dessen sei zu fragen, wie sich Moscheegemeinden gegenüber extremistischen islamistischen Einflüssen abgrenzten. Auch seien die Fragen berechtigt, ob sie Kontakte in die internationale islamistische Szene pflegten und welche Prediger sie einlüden. "Allerdings darf sich eine solche kritische Debatte nicht zu einem pauschalen Generalverdacht ausweiten", betonte Dröge.

Forderungen nach einem gesonderten Islamgesetz wies der Bischof zurück. Es sei im deutschen Rechtssystem weder sinnvoll noch möglich, "eine einzelne Religion besonders zu behandeln und damit einem Generalverdacht auszuliefern". Auch sei kein Islamgesetz notwendig, um Gefahren abzuwehren. Symbolpolitik diene "nicht zu einer sachlichen Wahrnehmung der Probleme und erst recht nicht dazu, Lösungen zu finden".


Quelle:
KNA