Bedford-Strohm über Fanatismus

Religion kann vor Extremismus schützen

Religion selbst kann nach Worten des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, vor religiösem Extremismus schützen. "Es ist Aufgabe der Religionen, die Pervertierungen klar zu benennen", sagte er dem Magazins "chrismon spezial".

Heinrich Bedford-Strohm / © Daniel Karmann (dpa)
Heinrich Bedford-Strohm / © Daniel Karmann ( dpa )

Bedford-Strohm äußerte sich in einem Doppelinterview mit dem islamischen Theologen Mouhanad Khorchide. Terrorismus habe seine Wurzeln dort, "wo die Lage insgesamt sehr angespannt ist", so der Münsteraner Wissenschaftler Khorchide. Dies zeige sich sowohl im Nahen Osten als auch in den europäischen Vororten, "in denen die Integrationspolitik eher gescheitert ist". Dies sei nicht die Ursache, begünstige aber Terror im Namen der Religion.

Khorchide äußerte sich zuversichtlich mit Blick auf einen vielfach geforderten "aufgeklärten" Islam. Zwar werde der Salafismus immer stärker, "aber als Reaktion darauf auch die Reformbestrebungen". Der Islam habe keine zentralen Autoritäten wie das Christentum, so der Wissenschaftler, "aber die besseren Argumente werden sich durchsetzen". Khorchide betonte, dass dafür noch viel passieren müsse: "Öffentliche Distanzierungen nach Anschlägen reichen nicht aus."


EKD-Vorsitzender Bedford-Strohm  / © Norbert Neetz (epd)
EKD-Vorsitzender Bedford-Strohm / © Norbert Neetz ( epd )
Quelle:
KNA