Wittenberger Schlosskirche feierlich wiedereröffnet

Neuer Glanz zum Jubiläum

Mit einem Festgottesdienst in Anwesenheit von Bundespräsident Joachim Gauck und der dänischen Königin Margrethe II. ist am Sonntag die Wittenberger Schlosskirche nach mehrjährigen Sanierungsarbeiten wieder eröffnet worden.

Bundespräsident Joachim Gauck (l), die dänische Königin Margrethe II. und der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff / © Jens Schlueter (epd)
Bundespräsident Joachim Gauck (l), die dänische Königin Margrethe II. und der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff / © Jens Schlueter ( epd )

Die Bauarbeiten an dem Gotteshaus, an dessen Tür der Reformator Martin Luther 1517 seine 95 Thesen angeschlagen haben soll, wurden am 9. Mai offiziell beendet.

Neuer Glanz

"Wir freuen uns, dass die Schlosskirche wieder in neuem Glanz erstrahlt", sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, zu Beginn des Gottesdienstes am Erntedanktag. Im Jahr des Reformationsjubiläums könnten auch viele Besucher aus aller Welt diesen "kraftvollen Ort" ganz persönlich erleben. "Wenn in wenigen Tagen das Reformationsjubiläum in Lund, Berlin, Genf oder Rom eingeläutet wird, liegt die Lutherstadt Wittenberg im Herzen Europas", sagte Bedford-Strohm.

Der Vorsitzende des Präsidiums der Union Evangelischer Kirchen in der EKD, der Pfälzer Kirchenpräsident Christian Schad, erklärte, "wie eine gesegnete Ernte nehmen wir die Wittenberger Schlosskirche - nach ihrer Restaurierung - von den Bauleuten wieder in Empfang". Die Kirche werde an diesem Tag erneut dem Gottesdienst und somit allen Menschen gewidmet.

Dank an dänische Königin

Zudem dankte Schad der dänischen Königin, die als Geschenk zur Wiedereröffnung einen Altarbehang für die Schlosskirche gefertigt hatte. Die Monarchin ist in ihrer Heimat als Hobbykünstlerin bekannt, die bereits für zahlreiche dänische Bischofskirchen Messgewänder anfertigte. Ihr Vorfahr Christian II. war nach seiner Absetzung 1523 nach Wittenberg geflüchtet, wo er im Haus des Malers Lukas Cranach lebte und persönlichen Kontakt mit Martin Luther und Philipp Melanchthon pflegte.

Laut vorab veröffentlichtem Programm soll sich die Monarchin am Sonntag in das Goldene Buch der Stadt Wittenberg eintragen und einen Baum im so genannten Luthergarten in den Wallanlagen von Wittenberg pflanzen.


Quelle:
epd