Pop-Oratorium über Luther mit Hits und Chorälen auf Tournee

Martin Luther Superstar

Zum 500-Jahr-Gedenken des Reformationsbeginns geht 2017 auch ein "Pop-Oratorium" auf Tournee. Im Mittelpunkt des Stücks steht das Leben des Reformators. Zur Aufführung in Berlin werden allerdings noch weitere Sänger gesucht.

Urauführung des Pop-Oratoriums "Luther - das Projekt der tausend Stimmen" / © Monika Skolimowska (dpa)
Urauführung des Pop-Oratoriums "Luther - das Projekt der tausend Stimmen" / © Monika Skolimowska ( dpa )

Auf "Luther - Das Projekt der tausend Stimmen" bereiten sich bundesweit bis zu 20.000 Sängerinnen und Sänger vor, wie die evangelische "Stiftung Creative Kirche" am Dienstag in Berlin erklärte. Die Tournee beginnt am 14. und 15. Januar mit zwei Aufführungen in Hannover. Weitere gibt es in Stuttgart, Düsseldorf, Mannheim, Hamburg, Halle (Westfalen), München, Siegen und Wittenberg. Das Finale ist am 29. Oktober 2017 in der Berliner Mercedes-Benz-Arena. Die Veranstalter erwarten insgesamt mehr als 100.000 Besucher.

Die Uraufführung des Oratoriums war bereits vor einem Jahr in der Dortmunder Westfalenhalle mit 16.000 Besuchern. Daran wirkten rund 3.000 Sängerinnen und Sänger mit, die zumeist aus Amateur-Chören der Umgebung kamen. Sie begleiteten zwölf dauerhaft engagierte Solisten mit Musical-Erfahrung. Auch für die künftigen Aufführungen bereiten sich örtliche Chöre und Einzelsänger vor oder sind zur Mitwirkung eingeladen. Kooperationspartner des Projekts ist die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD).

Reformation war eine "Singebewegung"

Das Oratorium besteht aus traditionellen Chorälen und 20 neu komponierten Liedern in modernen Rhythmen. Sie stammen vom Komponist Dieter Falk und dem Textautor Michael Kunze. An den Aufführungen wirken auch ein Symphonieorchester und eine Rockband mit. Die EKD-Botschafterin für das Reformationsgedenken, Margot Käßmann, betonte bei der Vorstellung der Tournee, die Reformation sei "von Beginn an eine Singebewegung gewesen". Die Reformatoren hätten ihre Botschaft auch über Lieder verbreitet. "Daran knüpft das Oratorium auf gute Weise an", lobte die frühere Bischöfin. Zusammen mit dem Arzt und Kabarettisten Eckart von Hirschhausen ist sie Schirmherrin des Projekts.

Textautor Kunze sagte, das Oratorium sei bewusst nicht als "weihevolle Veranstaltung" angelegt. An den Aufführungen könne jeder mitwirken ungeachtet seiner Konfession oder Weltanschauung. Ralf Rathmann von der Stiftung Creative Kirche gab bekannt, dass das ZDF den Abschluss der Tournee in Berlin aufzeichnen und zeitnah ausstrahlen wolle. Am 31. Oktober 2017 enden die Gedenkveranstaltungen zu 500 Jahren Reformation.

Sänger gesucht

Unterdessen wird aber noch um gesangliche Unterstützung geworben. Bislang hätten sich für die moderne Darstellung von Luthers Leben etwa 1.300 Musikbegeisterte angemeldet, sagte Christian Gerhardus von der Wittener Stiftung Creative Kirche in Berlin. Jeder sei willkommen, betonte Ralf Rathmann, Vorstandsmitglied der Stiftung. Es sei egal, wie alt er sei, ob er einer Kirche angehöre oder nicht, oder einen anderen Glaube lebe. Entscheidend seien Leidenschaft für Musik und Freude am Singen. Auch Notenkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.


Textautor Michael Kunze (l) bei einer Premiere / © Georg Wendt (dpa)
Textautor Michael Kunze (l) bei einer Premiere / © Georg Wendt ( dpa )
Quelle:
KNA