Papst trifft Vertreter der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen

Gemeinsam gegen Missstände

Papst Franziskus hat am Freitag Katholiken und Protestanten zu verstärkter Zusammenarbeit aufgerufen.

Papst Franziskus / © Giuseppe Lami (dpa)
Papst Franziskus / © Giuseppe Lami ( dpa )

In einer Audienz für Vertreter der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen würdigte er am Freitag laut Vatikan Fortschritte in der Ökumene, insbesondere in den Bereichen Gerechtigkeit und Rechtfertigungslehre. Auf dieser Grundlage müssten Katholiken und Reformierte in einem säkularisierten Umfeld mit Brüderlichkeit, Solidarität und selbstloser Liebe eine "Ökumene der Mission des Dienstes" fördern, sagte Papst Franziskus.

Der letzte Besuch einer Delegation der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen im Vatikan lag zehn Jahre zurück. Präsident Jerry Pillay sagte, unter Franziskus herrsche offensichtlich ein "größerer Wunsch" nach Dialog mit den Reformierten sowie ein "offener und wärmerer Geist": "Das Gespräch von heute ist eine wunderbare Frucht dieses Verständnisses".

Gemeinsame Sicht

"Man kann den Glauben nicht kommunizieren, wenn man isoliert lebt oder in geschlossenen Gruppen, in einer Art falscher Autonomie", sagte der Papst in der Audienz. In der Begegnung ging es nach Angaben des Reformierten-Generalsekretärs Chris Ferguson vor allem um eine gemeinsame Sicht globaler wirtschaftlicher, politischer, ökologischer und militärischer Missstände. Franziskus habe in seiner Enzyklika "Laudato si" gezeigt, dass er ebenso wie die reformierten Kirchen die Bekämpfung dieser Missstände in den Mittelpunkt seines Wirkens stelle.

Wurzeln in der Reformation

Der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen gehören nach eigenen Angaben 80 Millionen Gläubige in 225 Mitgliedskirchen in rund 100 Ländern an. Sie hat ihre Wurzeln in der Reformation des 16. Jahrhunderts, insbesondere in der Theologie Johannes Calvins. In Deutschland sind die Evangelisch-reformierte Kirche und die Lippische Landeskirche Mitglieder der Gemeinschaft.


Papst Franziskus / © Giorgio Onorati (dpa)
Papst Franziskus / © Giorgio Onorati ( dpa )
Quelle:
epd