Griechische Kirche: Papst und Patriarch besuchen Lesbos

Solidarität mit Flüchtlingen

Papst Franziskus plant laut der orthodoxen Kirche Griechenlands einen Besuch auf der Insel Lesbos. Auch Patriarch Bartholomaios I. wird für eine gemeinsame "starke Botschaft" erwartet. Eine offizielle Bestätigung gibt es nicht.

November 2014 Türkeireise von Franziskus: Treffen mit Patriarch Bartholomäus (dpa)
November 2014 Türkeireise von Franziskus: Treffen mit Patriarch Bartholomäus / ( dpa )

Der Vatikan habe Athens Erzbischof Hieronymos II. als Vorsitzendem der orthodoxen Bischofskonferenz einen entsprechenden Vorschlag mitgeteilt. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Sitzungsbericht der Heiligen Synodes, des Leitungsgremiums der Kirche in Griechenland hervor. Zudem habe man das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie eingeladen, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel.

Das Treffen solle eine "sehr starke Botschaft" an die Weltgemeinschaft sein, die Not der Flüchtlinge zu lindern und insbesondere Christen im Nahen Osten zu schützen, so die Synode.

Vatikan bestätigt keine Details

Einen Termin nannte die Kirchenleitung nicht. Das griechische Online-Magazin "Protothema" sprach vom 14. oder 15. April.

Das Patriarchat in Konstantinopel teilte ebenfalls am Dienstag mit, Bartholomaios I. wolle Lesbos besuchen, um auf das Flüchtlingselend aufmerksam zu machen. Laut Radio Vatikan sprach Vatikansprecher Federico Lombardi von Diskussionen über eine solche Reise; irgendwelche Daten oder Details wollte er jedoch nicht bestätigen.

Die Kirchenführer wollten auf Lesbos auf eine Beendigung der Feindseligkeiten im Nahen Osten drängen und auf die verzweifelte humanitäre Lage der Flüchtlinge hinweisen, teilte das Gremium mit.

"Rein humanitärer Charakter"

Geplant sei ein wenige Stunden dauernder Aufenthalt "außerhalb des Protokolls und von rein humanitärem und symbolischen Charakter".

Laut "Protothema" plant Franziskus auch, von einem Boot aus oder am Ufer ein Gebet für jene Menschen zu sprechen, die auf der Überfahrt nach Europa ertrunken sind. Eine ähnliche Geste hatte der Papst auch am 8. Juli 2013, wenige Mionate nach seiner Wahl, bei einem Besuch auf der Insel Lampedusa vor Sizilien vollzogen.

Dass die orthodoxe Kirchenleitung in Griechenland einem Besuch des Papstes zustimmt, ist nicht selbstverständlich. Die bislang einzige Visite eines römisch-katholischen Kirchenoberhaupts, im Mai 2001 von Johannes Paul II. (1978-2005), galt als ökumenische Sensation. Seither betrat kein Papst griechischen Boden.

 


Quelle:
KNA