Bischöfe würdigen griechisch-katholische Kirche in der Ukraine

"Weltkirche hat ihr viel zu verdanken"

Die katholischen Bischöfe in Deutschland haben die Glaubenstreue der Katholiken in der Ukraine gewürdigt. Die Weltkirche habe der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine viel zu verdanken, erklärte Kardinal Reinhard Marx.

Reinhard Kardinal Marx / © Romano Siciliani (KNA)
Reinhard Kardinal Marx / © Romano Siciliani ( KNA )

In der Zeit des Kommunismus habe die Kirche Glaubenstreue gezeigt. "Die unzähligen Inhaftierten, Gefolterten und Ermordeten sind nicht vergessen. Ihre Treue zum Evangelium ist uns Ansporn und Ermutigung", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn.

70. Jahrestages der Lemberger Scheinsynode

Der Münchner Erzbischof äußerte sich in einem Brief an das Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche aus Anlass des 70. Jahrestages der Lemberger Scheinsynode. Während dieses Treffens war am 8. und 9. März 1946 der Anschluss dieser mit Rom verbundenen Kirche an die russisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats beschlossen worden. Zu dem Zeitpunkt befanden sich die Bischöfe der griechisch-katholischen Kirche allesamt in Haft. De facto wurde die Kirche aufgelöst und für illegal erklärt.

Ökumene in den Lagern

Er habe wiederholt Gelegenheit gehabt, Geschichten von Glaubenszeugnissen aus der Ukraine zu hören, schreibt Marx. "Dabei hat mich neben der existenziellen Tiefe ihres Zeugnisses auch immer wieder die Ökumene in den Lagern berührt." Er sei überzeugt, dass gerade in der gegenwärtigen schwierigen Phase der Ukraine "in der Ökumene der Märtyrer ein Hoffnungszeichen für uns alle liegt".

Für die griechisch-katholische Kirche in der Ukraine begann mit der Synode eine Zeit der brutalen Verfolgung und Unterdrückung, die bis 1989 dauern sollte. Das Gedächtnis daran ist tief im Bewusstsein der Kirche und ihrer Gläubigen eingeprägt.


Quelle:
KNA