Evangelische Kirche distanziert sich von Antisemitismus Luthers

Gegen jede Form der Judenfeindschaft

Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat sich von der Judenfeindschaft Martin Luthers distanziert. Im Vorfeld des Reformationsjubiläums 2017 könne man nicht "an dieser Schuldgeschichte vorbeigehen".

Cranach d.Ä.: Martin Luther als Augustinermönch, nach 1546 (Ausschnitt) / © Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg
Cranach d.Ä.: Martin Luther als Augustinermönch, nach 1546 (Ausschnitt) / © Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg

So heißt es in einer auf Initiative des Präsidiums der Synode verabschiedeten "Kundgebung" der Delegierten der EKD-Synode in Bremen. "Die Tatsache, dass die judenfeindlichen Ratschläge des späten Luther für den nationalsozialistischen Antisemitismus in Anspruch genommen wurden, stellt eine weitere Belastung für die evangelische Kirche dar", heißt es in dem Text weiter. Heute habe die EKD ihr Verhältnis zum Judentum aber neu bestimmt, jede Form der Judenfeindschaft verworfen und zur Begegnung mit dem Judentum aufgerufen.

Die Präses der Synode, Irmgard Schwaetzer, erklärte am Rande der Versammlung, der Text sei "ein wichtiger Baustein in einer klugen Vorbereitung des Reformationsjubiläums". Bis 2017 will die Synode zudem im Rahmen eines Gesprächsprozesses das in Teilen der evangelischen Kirche strittige Thema Judenmission erörtern.


Quelle:
KNA