Evangelische Kirche hat steigende Kirchensteuer-Einnahmen

Für Pop-Akademie und Schulnetzwerk

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat weiterhin steigende Einnahmen aus der Kirchensteuer zu verzeichnen. Mit dem Geld soll unter anderem ein weltweites Netzwerk evangelischer Schulen gegründet werden.

EKD-Synode in Bremen / © Hanno Gutmann (epd)
EKD-Synode in Bremen / © Hanno Gutmann ( epd )

Im Jahr 2014 waren sie noch einmal um 4,86 Prozent höher als 2013, berichtete das EKD-Ratsmitglied Klaus Winterhoff am Montag in Bremen bei der Einbringung des 198,5 Millionen Euro umfassenden Haushalts der EKD für 2016. "Der negative Einfluss der demografischen Entwicklung der Gemeindegliederzahl auf das Kirchensteueraufkommen wird gegenwärtig von der günstigen wirtschaftlichen Entwicklung deutlich überkompensiert", so Winterhoff. Mittelfristig werde die EKD aber mit geringeren Mitteln auskommen müssen.

Im kommenden Haushaltsjahr will die EKD eine "Evangelische Pop-Akademie" gründen, die mit 100.000 Euro ausgestattet werden soll. Sie soll "eine strategische Qualitätssteigerung" im Bereich der kirchlichen Popularmusik zur Folge haben. "Der Bereich boomt", sagte Winterhoff vor der EKD-Synode. "Es gibt Pop und Gospelmusik aller Orten."

EKD-Haushalt soll am Mittwoch beschlossen werden

Weitere 500.000 Euro werden für einen 2017 in Berlin geplanten gemeindemissionarischen Kongress mit dem Namen "Dynamissio" bereitgestellt. "Damit sollen die Reformbemühungen der evangelischen Kirche, die ja die Thematik Mission besonders ernst nehmen, gerade die Gemeindebasis und die Ehrenamtlichen erreichen", so der Finanzexperte. Im Jahr des Reformationsjubiläums soll zudem ein weltweites Netzwerk evangelischer Schulen gegründet werden, für das 100.000 Euro bereitgestellt werden. Für das Reformationsjubiläum selbst will die EKD in den kommenden beiden Jahren mehr als zehn Millionen Euro aufwenden.

Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses der EKD-Synode, Friedrich Vogelbusch, kündigte an, die kircheneigene Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft EIKON einer "genauen inhaltlichen und wirtschaftlichen Analyse zu unterziehen". Auf der nächsten Tagung der Synode in Magdeburg soll darüber berichtet werden. "Es ist wichtig, dass die evangelischen Kirche auch und gerade in den modernen Medien auf der Höhe der Zeit ist."

Eine Deckungslücke in Höhe von 31,5 Millionen Euro gebe es bei den Rücklagen für die Sicherstellung der Versorgung. Dies sei jedoch nicht besorgniserregend, sagte Vogelbusch. "Es gibt eine langfristige Planung und Überwachung dieser Entwicklung." Der Haushalt der EKD soll am Mittwoch beschlossen werden.


EKD-Synode in Bremen / © Hanno Gutmann (epd)
EKD-Synode in Bremen / © Hanno Gutmann ( epd )
Quelle:
KNA