Internationale Konsultationen in München

"Auf die Politik einwirken"

Bischöfe und Kirchenführer aus 20 Ländern beraten am Donnerstag in München über die Flüchtlingskrise. Sie wollen darüber sprechen, wie die Kirchen mit dem Thema umgehen und sich möglichst mit einer Stimme äußern können. 

Bedford-Strohm (dpa)
Bedford-Strohm / ( dpa )

Vertreten sind in München Vertreter protestantischer und orthodoxer Kirchen Europas, des Nahen Ostens und Afrikas – ebenso wie die katholische und anglikanische Kirche. Eingeladen haben der Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen, Olav Fykse Tveit, und der bayerische Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm. Bedford-Strohm sagte im Interview mit dem WDR, wichtig sei, als Kirche mit gemeinsamer Stimme auf die Politik einzuwirken. 

Er betonte, die Kirchen in den verschiedenen Ländern seien schon jetzt sehr engagiert. "Im Nordirak, in Griechenland, in Serbien, in Ungarn, natürlich hier in Deutschland und in vielen anderen Ländern sind es die Kirchen, die vor Ort den Menschen direkt helfen."

Flüchtlinge nicht hin- und herschieben

Jetzt müssten die Kirchen konstruktiv versuchen, in dieser schwierigen Situation ein gemeinsames Vorgehen zu finden. Bedford-Strohm bezeichnete es als "gemeinsame Verpflichtung", dass Flüchtlinge "eben nicht hin und her geschoben" würden. Zudem müssten Fluchtursachen in den Herkunftländern der Flüchtlinge bekämpft werden. Das sei das Einzige, was dazu führe, dass die Menschen in ihren Ländern blieben.

Bedford-Strohm äußerte sich im WDR-Interview auch zur Frage der Abschiebungen. Er betonte, die Menschen dürften nicht einfach nur weggeschickt werden. Sie müssten auch Hilfe erhalten, um in ihren Heimatländern Perspektiven zu haben.


Quelle:
DR