Mut und Weihnachten

Weihnachten ernst nehmen?

Heilig Abend in der Kinderkirche. Mein dreijähriger sitzt voll gespannter Aufmerksamkeit auf meinem Schoß  und schaut auf die vorne projizierten Bilder. Als die Geburt angekündigt wird, ruft mein Kind empört: kein Baby!

 (DR)

Denn vorne erscheint mit dem nächsten Bild mitnichten das Jesuskind. Sondern nur strahlendes, leuchtendes Licht. Mein empörtes Kind will eine Erklärung. Jetzt.

Diese Geschichte fällt mir ein, weil eine Tugend in diesen Wochen über dem Programm von domradio.de schwebt. Mut. Denn für die Antwort brauchte ich ein bisschen Mut.

Ich verstand mein Kind schon: zu Hause hatten wir darüber gesprochen, dass an Weihnachten das Jesuskind auf die Welt komme. Und jetzt war da nur Licht. Kein Baby.

Die Antwort brauchte ein bisschen Mut, den Mut meinem Kind eine echte Antwort zu geben. Aber das mit dem Licht - ist auch bei Lichte gesehen immer noch echt. Denn die Antwort ist wahr: Mit Jesus ist auf eine Art das Licht auf die Welt gekommen. Mit ihm ist eine Art zu leben in die Welt gekommen, die die Welt verändern, sie hell und warm machen kann.

Diese Antwort habe ich damals so oder so ähnlich gegeben. Das kann man einfach und naiv finden. Zu einfach und zu naiv, für die Welt, in der wir leben.

Vielleicht.

Vielleicht ist es aber auch so einfach: wenn wir, jeder und jede an seinem Ort, Weihnachten ernst nehmen, braucht das vielleicht ein bisschen Mut. Denn wer tut das schon, Weihnachten wirklich ernst nehmen.

Aber sicher würde die Welt dann heller und wärmer sein.

Frohe Weihnachten.