WunderBar

Große Aufgaben brauchen große Zuversicht

Ein Eichelhäher sitzt am Wegesrand und mit jeder Kurve eröffnet sich ein neues, komplett anderes, aber immer wunderbares Naturbild: Endlich bin ich mal wieder auf der Museumsinsel Hombroich.

Licht bricht sich in den Blättern eines Baumes (shutterstock)
Licht bricht sich in den Blättern eines Baumes / ( shutterstock )

Als wäre es heute, erinnere ich mich an meinen ersten Besuch an diesem besonderen Ort. Nach meiner Ausbildung in Bayern kam ich ins Rheinland zurück.

Unter Museumsinsel konnte ich mir wenig vorstellen, dachte an ein Museum mit Park, oder so.

Was habe ich deswegen gestaunt, als ich plötzlich in einer weiten Auenlandschaft stand, die sich zwischen zwei Armen der kleinen Erft erstreckte und für ein blühendes Naturerlebnis nach dem anderen sorgte.

Dazwischen sorgsam in rotem, typisch niederrheinischem Klinker eingekleidete, schlicht-elegante Bauten, in denen Kunst ausgestellt wurde und die selber Kunst waren.

Damals wusste ich nicht warum, aber irgendwie empfand ich diesen Ort als ein Geschenk für die Menschen.

Als ich Jahre später für eine Sendung zurückkam, wurde mir klar: Ich hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.

Inspiriert von Paul Cézannes Idee „Kunst parallel zur Natur“, hat der Gründer Karl-Heinrich Müller einen Ort aus Natur und Kunst schaffen, der genau das sein sollte, was ich bei meinem ersten Besuch intuitiv gespürt hatte: Ein großzügiges Geschenk an die Allgemeinheit, für das Karl-Heinrich Müller sein Vermögen und seine Kunstsammlung in eine Stiftung überführt hat.

Diese Großzügigkeit hat mich bewegt.

Beeindruckt hat mich aber von Anfang an, wie dieser Ort zeigt, wie viel Transformation, wie viel Veränderung zum Guten möglich ist: Als Karl-Heinrich Müller hier anfing, gab es nur Brache und eine ehemalige Raketenstation. Einen Ort also, an dem Waffen lagerten, abgesperrt und unzugänglich, immer bereit, in einem Krieg eingesetzt zu werden.

Entstanden ist ein wunderbarer, international bekannter Ort für Mensch, Kunst und Natur. Mehr Verwandlung geht kaum.

Gelingen konnte diese Verwandlung, weil ein Einzelner sein Geld und seine Lebenskraft zur Verfügung stellte und so viele andere mitmachten. Bis heute werden z.B. die weitläufigen Anlagen auch von vielen Ehrenamtlichen gepflegt.

Warum ich Ihnen diese Geschichte heute, eine Woche nach der historischen Wahl in Deutschland, erzähle? Wir stehen vor so riesigen Aufgaben, müssen unsere Gesellschaft so wandeln, dass wir wieder mit der Natur in Einklang leben. Wenn uns diese Aufgabe nicht gelingt, verspielen wir die Zukunft unserer Kindeskinder auf diesem Planeten.

Eine Aufgabe, für die wir viel Kraft und Zuversicht brauchen. Beides stellt ein Besuch der Museumsinsel Hombroich bei Düsseldorf in Hülle und Fülle zur Verfügung.

Also, ich kann einen Besuch mit ausgiebigem Spaziergang durch so wunderbar transformierte Landschaft nur empfehlen