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Die grüne Mauer. So viel Zukunft!

Ein grünes Paradies. Tausende Kilometer Bäume in der Wüste. Raum für Vögel, Schatten und Schutz vor Hitze.

Wald im Frühling / © Simon Bratt (shutterstock)

Es passiert mir nicht oft beim Zeitungslesen, das vor meinem inneren Auge ein wunderbares Bild entsteht.

Aber während ich lese, was der gastgebende, französische Präsident Emmanuel Macron als Ergebnis des Klimagipfels „One planet Summit“ diese Woche in Paris vorstellt, passiert es eben doch. Macron stellt das Projekt der sogenannten Grünen Mauer vor. Tausende Kilometer Bäume sollen in der Sahelzone gepflanzt und sich als grüne Mauer bis zum Horn von Afrika erstrecken.

Übergangslos sehe ich vor meinem inneren Auge den Wald. Baum an Baum in der Wüste. Wald heißt Schatten. Wald heißt Pause in der erbarmungslosen Sonne.  Natürlich. Aber in diesem Fall ist das noch lange nicht alles.

Im Online-Magazin „Klimareporter“, einem unabhängigen Magazin zu Klimawandel und Energiewende, finde ich mehr. Demnach soll diese Mauer ein 15 Kilometer breiter und 8000 Kilometer langer Wald werden.

Dieser Wald soll die sich ausbreitende Wüste stoppen und gleichzeitig Hunger und Dürre bekämpfen.

Was für ein Bild. Was für ein Wald.

Der Wald würde ja nicht nur dem Klimawandel etwas entgegensetzen. So viele Bäume wirken natürlich positiv in Sachen C02- Emissionen. Und natürlich bieten so viele Bäume auch dem Artensterben die Stirn. Ich sehe die Vögel geradezu schon nisten und höre sie singen.

Vor allem aber würde der Wald der stetig wachsenden Bevölkerung Schutz vor Hitze und Böden aus Erde geben. Erdböden können, anders als Wüstenböden, bewirtschaftet werden, die Menschen könnten sich wieder selbst ernähren. 

Wer sich aber ernähren kann, muss sich nicht auf den Weg durch die Massengräber in der Wüste und über das Mittelmeer machen. Die Waldmauer würde Klimawandel, Artensterben und Migration aufhalten. Gleichzeitig.

Ich staune, als ich mir das alles nach und nach vergegenwärtige. Was für ein großartiges Projekt.

Die Idee stammt aus dem letzten Jahrhundert, aus den 1980er Jahren, wurde leider aber politisch weder wirklich verfolgt noch gewollt.

Das ist jetzt anders. Emmanuel Macron ist fest entschlossen, sehr, sehr viel Geld bereit zu stellen. Und steht damit nicht alleine.

Die Corona-Pandemie zeigt uns weltweit und eindringlich, was passiert, wenn wir Menschen der Natur zu nahekommen.

Mit aller Entschlossenheit der Natur Raum zurückgeben wollen, wie mit dieser grünen Mauer in der Wüste, ist deswegen wunderbar.