Der schönste Arbeitsplatz

Das Ewige. Und der Moment

"Was für ein Ausblick." "OOOH. Hier möchte ich auch gerne arbeiten." Oder: "Traumhaft. Wie toll ist das denn?" So, oder so ähnlich äußern sich alle Besucher, die zum ersten Mal das Domradiostudio betreten.

Kölner Dom und Hauptbahnhof / © Oliver Berg (dpa)
Kölner Dom und Hauptbahnhof / © Oliver Berg ( dpa )

Wer wollte Ihnen auch widersprechen? Ich selber bin sicher: einmal die Woche betrete ich das schönste Studio weit und breit. Auf jeden Fall den schönsten Arbeitsplatz der Stadt.

Kein Wunder. Das Domradio-Studio liegt im 4. Stock. An einer Fensterseite schauen wir direkt auf den Kölner Dom. Aber der sieht von hier ganz anders aus. Auch ohne dass man den Kopf soweit es der Arzt erlaubt, in den Nacken beugen muss, sieht man die Domspitzen.

Aus dieser Perspektive sieht der Dom immer noch majestätisch aus - aber gleichzeitig steht man ihm auch gegenüber. So hat er, so möglich, noch mehr Magie. Es gibt jedenfalls kaum einen Besucher, der sich diesem Blick entziehen kann.  

Ich schon gar nicht. Aber für mich kommt die Magie nicht alleine vom Dom. Sondern auch von dem  Kontrast, den diese steinern gewordene Ewigkeit, der Dom, und das Gewusel drum herum, die Domplatte, bilden.

Auf der Domplatte wuselt das Leben in so vielen Varianten: Köln-Marathon und Christopher-Street-Day, Kurdendemonstration und Fronleichnamsprozession, Touristen und Bettler, Openairkonzert- und Weihnachtsmarktbesucher. Tausend und ein Bild zeigen sich dem Betrachter von oben, vom Studio. Immer neu, immer anders. Immer lebendig.

Das Ewige also. Und das Leben Drumherum. Was für ein Sinnbild:

Der Dom, der fest verwurzelt in der Erde doch mit gleich zwei Spitzen zum Himmel weist. Für das steht, worauf es zwischen Erde und Himmel ankommt. Und das Domplatten-Gewusel steht für die Hunderte von kleinen Entscheidungen, die wir jeden Tag treffen. Mit denen wir tun oder auch vertun, worauf es ankommen wird. Am Ende all unserer Tage.