Wort des Bischofs

Oh Maria hilf!

Für sein heutiges Bischofswort ist Rainer Maria Kardinal Woelki in den Wallfahrtsort Kevelaer am Niederrhein gereist. Dort geht er der Frage nach, warum die Gottesmutter Maria überall auf der Welt in allen Sprachen und Kulturen verehrt wird.

 (DR)

Die Madonna, die hier verehrt wird, hat keine 18 Millionen Likes bei Facebook. Aber die Madonna, die hier im Wallfahrtsort Kevelaer am Niederrhein verehrt wird, zieht schon seit Jahrhunderten Millionen von Menschen an. Wunderschöne Kirchen und herrliche Kapellen mit einzigartigen Kunstwerken haben gläubige Menschen hier aufgebaut, um sie der echten Madonna, der Gottesmutter, zu widmen, zu weihen und um ihr Danke zu sagen. Denn die echte Madonna hilft – immer wieder neu – bis heute. Menschen, die Maria um ihren Beistand und ihre Hilfe bitten, können das bezeugen, nicht nur hier im Wallfahrtsort Kevelaer – nicht nur jetzt im Marienmonat Mai.

Warum aber begeistert die Gottesmutter Maria uns Menschen? Warum wird sie überall auf der Welt in allen Sprachen und Kulturen verehrt? Für mich ist das ganz klar: Als Mutter Gottes ist uns Maria oft ganz nah, denn Jesus, ihr Sohn, hat sie uns vom Kreuz herab als unsere Mutter geschenkt. Und Mütter sind in der Regel immer für einen da. Sie helfen und lieben uns bedingungslos. So eine Mutter wünscht sich jeder. So eine Mutter kann man gut gebrauchen, denn sie legt bei Bedarf gerne auch mal ein gutes Wort für einen ein. Nichts anderes ist es, wenn man die Mutter Gottes um Fürsprache bittet. Sie soll dann also bei Gott ein gutes Wort für uns einlegen.

Natürlich kann sich jeder von uns direkt und ohne Umwege an Gott wenden, aber immer da, wo uns Gott selber viel zu groß, zu allmächtig und vielleicht auch viel zu weit weg vorkommt – da hilft Maria. Bitten wir also die Heilige Maria, die Mutter Gottes, um ihren Trost, ihren Beistand und ihre Hilfe. Jetzt und in der Stunde unseres Todes – Amen.

Ihr

Rainer Woelki
Erzbischof von Köln