Wort des Bischofs

Barmherzigkeit – von führenden Päpsten empfohlen!

In seinem Wort des Bischofs am Weißen Sonntag gratuliert Kardinal Woelki allen Kommunionskindern zur Feier ihrer Ersten Heiligen Kommunion. Und er erinnert an den heutigen "Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit": Denn eigentlich sollte jeder Christ Barmherzigkeit leben.

 (DR)

Heute wird in vielen Kirchen der „Weiße Sonntag“ gefeiert. Begeisterte Kinder feiern ihre Erste Heilige Kommunion, gehen das erste Mal zum Tisch des Herrn und empfangen den Leib Christi. Ein großes Fest für die Gemeinden und jungen Familien. Herzlichen Glückwunsch – besonders Euch, den vielen Kommunionkindern. Ich freue mich mit Euch!

Weltweit feiert die Katholische Kirche heute auch den "Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit". Es war Papst Johannes Paul II., der im Jahr 2000 diesen Feiertag für die ganze Weltkirche einführte. Er wollte, dass wir Christen gerade die Barmherzigkeit Gottes ganz besonders wahrnehmen und feiern.

Das wünscht sich ganz aktuell auch Papst Franziskus. Er hat das laufende Kirchenjahr zu einem Jahr der Barmherzigkeit erklärt. Warum aber ist den Päpsten und unserer Kirche die Barmherzigkeit so wichtig? Worum geht es eigentlich bei der Barmherzigkeit? Barmherzigkeit ist mehr als Mitleid, es ist eine Herzensangelegenheit. Wer barmherzig ist, der öffnet sein Herz gegenüber den Armen und Notleidenden. Und er hilft, so gut er kann. 

Eigentlich sollte jeder Christ diese Barmherzigkeit leben. Ohne Herz und Hilfe für die, die da in Not und Elend sind, geht es nicht. "Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer!", diese biblische Botschaft gibt die richtige Richtung vor. Schon der Prophet Hosea sagte das und machte damit klar, dass Gott von den Menschen nicht irgendwelche Opfergaben erwartet, sondern konkrete Taten der Nächstenliebe – aus dem Herzen heraus. Dieser Auftrag zu Barmherzigkeit ist heute mindestens genauso wichtig wie damals, vor fast 3000 Jahren. "Seid barmherzig, wie Euer Vater im Himmel barmherzig ist!" Erst, wenn wir dieses Gebot Jesu in die Tat umsetzen, sind wir wirklich Kinder Gottes.

Ihr

Rainer Woelki

Erzbischof von Köln