Wort des Bischofs

Morgen ist alles vorbei!

Mit dem Fest des heutigen Sonntags, mit der Taufe des Herrn – beginnt eine neue Etappe. Was es damit auf sich hat, erklärt Kardinal Woelki in seinem Wort des Bischofs.

 (DR)

Morgen ist alles vorbei. Nein, nicht der Karneval. Der Karneval und auch der ökumenische Gottesdienst, den wir in dieser Woche eigentlich im Dom zusammen gefeiert hätten, wird in diesem Jahr leider erst gar nicht stattfinden können. Heute aber endet eine andere Zeit: heute ist der letzte Tag der Weihnachtszeit. Mit dem Fest des heutigen Sonntags, mit der Taufe des Herrn – beginnt eine neue Etappe.

An Weihnachten durften wir an dem familiären, fast schon intimen Beisammensein der kleinen Familie und ihrer Besucher an der Krippe teilhaben. Vielleicht konnten Sie auch ein wenig im familiären Kreise ihrer Liebsten verschnaufen. Vielleicht hatten Sie auch die Gelegenheit, einmal in Ruhe und staunend über die Menschwerdung Gottes an der Krippe zu sitzen. Denn spätestens nun beginnt der Alltag wieder.

Mit seiner Taufe offenbart sich Jesus einer breiten Öffentlichkeit. Er beginnt, die Jünger zu sammeln, er verheißt das Reich Gottes, er tut Wunder, und er erzählt, wer Gott ist und wie er ist. Er verkündet Gottes Liebe zu den Menschen und macht die Liebe zu Gott und zum Nächsten zum Auftrag. All das hat seinen Anfang in Weihnachten. An Weihnachten wird schon klar, dass Gott genau deshalb in die Welt kommen wollte, um uns zu erlösen, und damit wir ihn kennen und lieben lernen können. Was an Weihnachten begann, entfaltet aber nun – im mehr oder minder alltäglichen Leben – seine Wirkung.

Uns allen wünsche ich deshalb, dass Gottes Liebe auch in unserem Leben ihre Wirkung entfaltet, dass wir ein wenig von diesem Bewusstsein von Weihnachten mitnehmen können in unseren Alltag, in die kommende Zeit und durch das so junge, neue Jahr hindurch – 2021, für das ich Ihnen von Herzen Gottes Segen wünsche.

Ihr
Rainer Woelki
Erzbischof von Köln