Wort des Bischofs an Heiligabend

Weihnachtsfrieden

Einfach mal keinen Stress, keinen Streit, keine Gewalt, keinen Schmerz, kein Corona - einfach einmal keine Sorgen haben müssen. Das Wort des Bischofs an Heiligabend.

 (DR)

Einfach mal keinen Stress, keinen Streit, keine Gewalt, keinen Schmerz, kein Corona -einfach einmal keine Sorgen haben müssen. Nicht in Einsamkeit. In Frieden mit Gott, mit sich selbst und mit den Menschen, die uns lieb sind, möchten wir einmal die Seele baumeln lassen und zusammen feiern. Das ist die eigentliche Weihnachts­sehnsucht von so vielen von uns. Und dasselbe, was wir in diesen Tagen für uns ersehnen, wir wünschen es auch allen anderen. Deswegen empfinden wir es als so fürchterlich, wenn wir an Weihnachten Nachrichten aus Krisengebieten hören. Krieg, Hunger, Leid, schon der Streit in der Familie – an Weihnachten ist das ganz besonders unerträglich. Deswegen belastet Corona an diesen Tagen auch doppelt.

Eigentlich aber steht diese heile Welt, die wir uns für diese Tage wünschen, in krassem Gegensatz zu dem, was in der Weihnachtsgeschichte erzählt wird. Es steht auch im Gegensatz zu dem, was wir gerade in der Pandemie erleben. Es passt nur dann zusammen, wenn wir wirklich glauben, dass uns in diesem neugeborenen Kind der Retter der Welt geboren wurde. An Jesus knüpfen wir all unsere Hoffnung auf Erlösung. Unsere Weihnachtssehnsucht sie weist hin auf eine noch größere Sehnsucht. Es ist die Sehnsucht, dass Seine Frohe Botschaft die Welt endgültig wandelt, dass das Reich Gottes endgültig vollendet wird. Nicht nur für Weihnachten – sondern für immer.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen friedvolle und gesegnete Weihnachten! 

Ihr

Rainer Woelki

Erzbischof von Köln