Wort des Bischofs am 4. Advent

Vorfreude

Vorfreude ist die schönste Freude. Das stimmt nicht ganz, sagt der Kölner Erzbischof. Denn für die Christen gilt: Das Beste, das kommt immer erst noch - besonders im Advent.

 (DR)

Heute am 4. Advent ist unsere Vorbereitungszeit auf Weihnachten quasi schon auf der Zielgeraden. Nur noch zweimal schlafen – und dann ist es soweit, dann ist es Heiligabend. Der Volksmund sagt, Vorfreude, das ist die schönste Freude. Und ich hoffe, dass Sie etwas von dieser Vorfreude heute am letzten Sonntag im Advent schon etwas verspüren. Dass Sie all die Dinge, die Sie noch unbedingt auf den letzten Metern vor dem Weihnachtsfest erledigen wollen, dass Sie vielleicht da mal einen Augenblick sich ruhen lassen und versuchen, dieser großen Vorfreude in Ihrem Leben nachzuspüren. Ich gönne mir jetzt kurz vor Weihnachten, wo immer es möglich ist, solche kleinen „Auszeiten“. Kleine Pausen, in denen etwas von dieser Vorfreude in mir wachsen kann: Die Vorfreude auf die Geburt des Gottessohnes, der für uns Mensch wird. Der als Kind in Bethlehem geboren wird und seitdem Licht und Lebensfreude in all die Dunkelheiten unseres Lebens bringt. Ich bin mir übrigens trotz der Vorfreude, die ich in diesen Tagen verspüre, ganz sicher, dass die Vorfreude in diesem Fall nicht immer die schönste Freude ist. Denn für einen Christen gilt ja – das Beste, das kommt immer erst noch.

Christus, der Sohn Gottes, der unser Leben hell macht, der will mitten unter uns sein! Das gilt damals wie heute. Und das ist doch eine Frohe Botschaft, die wirklich durch nichts zu toppen ist. Gott wird Mensch! Was für ein Ereignis. Was für eine Nachricht. Was für eine Freude, die uns erwartet, die unser ganzes Leben durchdringt und bestimmen möchte.

Also – freuen Sie sich heute am 4. Adventsonntag auf ein wunderbares, im wahrsten Sinne des Wortes göttliches Geburtstagsfest!

Ihr
Rainer Woelki
Erzbischof von Köln