Wort des Bischofs

Raus aus Schuld und Sünde

Kardinal Woelki sagt: "Raus aus der Schuld und aus der Sünde, raus aus der Dunkelheit!" Wie soll das gehen? Natürlich mit dem Empfang des Bußsakramentes. Also, auf zur Beichte!

 (DR)

Dies hier ist nicht der Heilige Stuhl, sondern ein Beichtstuhl. Hier bei uns in Köln gibt es vor den Beichtstühlen selten lange Schlangen, aber unser Angebot zum Empfang des Bußsakramentes, das wird immer noch gerne angenommen. Gerade jetzt in den Tagen vor Ostern.

Und deshalb möchte ich auch Sie heute dazu einladen, es noch einmal zu versuchen. Denn keiner von uns ist ja ohne Schuld. Jeder, der ehrlich in sich hineinhört, spürt das. Die Kirche nennt die Dinge, die bei uns Menschen nicht in Ordnung sind und uns von Gott trennen, Sünde. Aber seit ihren Anfängen kennt die Kirche auch die Vergebung dieser Sünde. Das geht zurück auf ein Wort Jesu: "Wem Ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben!" Im Vertrauen auf dieses Wort dürfen Sie also einem jeden Priester beim Empfang des Bußsakramentes Ihr Herz ausschütten. Wem seine Verfehlungen wirklich leidtun, wer also seine Süde aufrichtig bereut, der darf auf Gottes Vergebung hoffen. Und wenn dann der Priester die Worte spricht: "Hiermit spreche ich Dich los von Deinen Sünden, gehe hin in Frieden!", dann bringt er damit zum Ausdruck, dass es kein Versagen und keine Schuld gibt, die Gott nicht verzeihen könnte. Wo ein ehrliches Bekenntnis, wo Reue ist, und wo der Wille zur Wiedergutmachung gegeben ist und zur Versöhnung mit Gott, da öffnet Gott wie der Vater beim verlorenen Sohn bereitwillig seine Arme. Gott ermöglicht einen Neuanfang. Gott schenkt uns im Bußsakrament seinen Frieden und seine Freude. Seine Liebe schenkt uns so ganz neues Leben. Auch ich gehe selber übrigens regelmäßig zur Beichte. Und ich weiß, wie gut das tut, wenn Gott mir dieses wunderbare Geschenk – das Geschenk seiner Versöhnung macht.

Ich wünsche auch Ihnen die nötige Kraft zur Umkehr. Also: Raus aus der Schuld und aus der Sünde, raus aus der Dunkelheit! Gehen wir gemeinsam dem österlichen Licht entgegen.

Ihr Rainer Woelki

Erzbischof von Köln