Wort des Bischofs

"Perspektivwechsel ist angesagt"

Nein, Kardinal Woelki ist kein Songpoet geworden. Aber angesichts des bevorstehenden Jahreswechsels kommt ihm ein Lied von Reinhard Mey besonders ins Gedächtnis. Sein Rat für das kommende Jahr deshalb: einen Perspektivwechsel wagen.

 (DR)

"Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, blieben darunter verborgen, und dann würde, was uns groß und wichtig erscheint, plötzlich nichtig und klein."

Ein wunderbares Lied von Reinhard Mey. Einmal im Jahr klettere ich dem Dom aufs Dach. Auch, wenn ich ein wenig Höhenangst habe. Selbst wenn ich hier noch nicht über den Wolken bin, werde ich daran erinnert, dass manches, was weiter unten unser Leben grenzenlos belastet, hier oben leichter erscheint. Es ist immer eine Frage des Abstandes und eine Frage der Perspektive. Jetzt zum Jahreswechsel möchte ich Sie zu diesem Perspektivwechsel einladen. Wenn es Ihnen gelingt, sich im neuen Jahr auf die Dinge zu konzentrieren, die wirklich wichtig sind in Ihrem Leben, dann wird alles gut. Für Sie selber – aber auch für all die Menschen, denen Sie 2019 begegnen werden. Mir hilft so ein Perspektivwechsel immer wieder. Ich versuche dann, Jesus mehr und mehr in den Mittelpunkt meines Lebens zu rücken. Und ich spüre dann seine Nähe, seine Gegenwart und seine Liebe, die allen Menschen gilt – wirklich allen – ohne jede Ausnahme! Wenn aber Christus selber unser Wegweiser und Wegbeleiter ist, dann wird es ein gutes neues Jahr.

Ein frohes und gesegnetes Jahr für Sie alle!

Ihr Rainer Woelki

Erzbischof von Köln


Quelle:
DR