Wort des Bischofs

Kinder und Könige retten die Erde

Quer durch das ganze Land ziehen in diesen Tagen als Heilige Drei Könige verkleidete Kinder, um für notleidende Altersgenossen in der Welt Spenden zu sammeln. Für den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki setzen sie damit ein wichtiges Signal.

 (DR)

Ich stehe am Schrein der Heiligen Drei Könige. Seit Jahrhunderten werden Kaspar, Melchior und Balthasar hier im Kölner Dom verehrt. Die drei Sterndeuter waren, wie die Bibel berichtet, vor gut 2000 Jahren die ersten, die zur Krippe nach Bethlehem pilgerten. Sie wollten den neu geborenen Gottessohn, den Retter der Welt, mit eigenen Augen sehen. Sie wussten, dass mit der Geburt Jesu ein neues Zeitalter, ein neues Leben anbrechen würde, das wollten sie sich nicht entgehen lassen.

Natürlich bin ich, wie alle Kölner Bischöfe vor mir, mächtig stolz auf diese Drei Könige, für die dieser kostbare goldene Schrein im Mittelalter gebaut wurde. Aber die Tatsache, dass auch in diesem Jahr wieder über 330.000 junge Menschen auf den Spuren der Drei Könige unterwegs sind, lässt mein Herz noch viel höher schlagen. Ich freue mich sehr, dass sich all die vielen jugendlichen Sternsinger in diesen Tagen auf den Weg machen, um die frohe Botschaft von der Geburt Jesu weiter zu erzählen. Sie eilen in dieser Freude von Haus zu Haus und sammeln für notleidende Kinder in aller Welt. In diesem Jahr sind die Sternsinger unter dem Motto: "Gemeinsam für Gottes Schöpfung - in Kenia und weltweit" unterwegs, um deutlich zu machen, wie bedroht unsere Erde ist. In Zeiten, wo unsere Umwelt wie nie zuvor in der Geschichte durch unsere Schadstoffe belastet wird und der frisch gewählte US-Präsident nichts vom Klimawandel wissen will, ist dies das richtige Signal. Ich finde es gut, dass die Kinder und Jugendlichen uns Beine machen. Sie zeigen uns, dass die Geburt Jesu uns herausfordert. Wir alle können und müssen mehr füreinander und für die Bewahrung der Schöpfung tun. Gerade damit die Kinder dieser Welt auch ihren eigenen Kindern eine Erde übergeben können, die Leben für alle ermöglicht.

Ihr 

Rainer Woelki
Erzbischof von Köln


Quelle:
DR