Wort des Bischofs

Investitionen in die Bildung sind Investitionen ins Leben

Kardinal Woelki ist zu Gast in Ingolstadt und ist beeindruckt von der langen Universitätsgeschichte Bayerns. Aber auch heute noch gilt: Investitionen in die Bildung aber sind immer und überall ein Gewinn!

 (DR)

Die steinernen Gebäude hinter mir, die sind über 500 Jahren alt. Hier in Ingolstadt gründete man damals die allererste Universität in Bayern. Vor fünf Jahrhunderten investierte man gewaltig in die Wissenschaft, in Bildung und Ausbildung – und noch immer gibt es hier Schulen und Hochschulen. Die Jesuiten betreuten hier über Jahrhunderte hinweg so etwas wie eine Eliteausbildungsstätte für das damalige Deutsche Reich, quasi eine Art Edel- und Vorzeigeinternat. Bedeutende Kirchenmänner wie der Jesuit Petrus Canisius unterrichteten hier am Jesuitenkolleg. Ausgebildet wurden hier z.B. der bekannte Bankier und Kaufmann Phillipp Eduard Fugger oder Ferdinand II., der spätere Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Ich kenne die alle nur aus meinen Geschichtsunterricht. Aber es freut mich, dass bis heute nicht nur hier in Bayern in die Wissenschaft, in Schulen und Universitäten immer wieder neu investiert wird.

In meinen Augen sind Ausgaben im Bereich von Wissenschaft und Bildung und Ausbildung unserer Jugend immer eine lohnende Investition. Jede Regierung, jedes Land, aber auch unsere Kirche sollte sich hier nach Kräften engagieren. An der Börse kann man Euro und Dollar schnell gewinnen und verlieren. Investitionen in die Bildung aber sind immer und überall ein Gewinn! Denn wo immer junge Menschen mit guter Kultur und Wissenschaft in Berührung kommen, wo immer unsere Jugend gut ausgebildet und unterrichtet wird, da leuchtet schon heute der Himmel ein wenig heller.

Ihr Rainer Woelki

Erzbischof von Köln


Quelle:
DR