Wort des Bischofs

Es werde Licht …

Kennen Sie das? Man kommt an einer Kirche vorbei, geht spontan hinein, zündet eine Kerze an und spricht ein Gebet. So geht es auch dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki.

 (DR)

Immer, wenn wir früher irgendwo unterwegs waren, konnte ich mich darauf verlassen, dass meine Eltern mit mir und meinen Geschwistern früher oder später in eine Kirche gingen. Nicht nur am Sonntag, nicht nur zur Feier der Heiligen Messe – sondern oft einfach nur so. In einer fremden Stadt, beim Ausflug oder in der Urlaubszeit. In jeder Kirche, die wir so besuchten, zündeten meine Eltern dann eine Kerze an.

Bis heute mache ich das ebenso, gerade auch dann, wenn ich nicht offiziell als Bischof unterwegs bin. In wie vielen Kirchen habe ich wohl so bis dato ein kleines Licht angezündet? In kleinen griechischen Felsenkirchen, in abgelegenen großen Klosterkirchen, irgendwo auf dem Land, in düsteren italienischen Stadtkirchen, auf einsamen Bergkappelchen in den Alpen …

Mit jeder Kerze, die ich anzünde, schicke ich ein kleines Dankeschön zum Himmel. Danke, lieber Herr, dass Du mein Leben hell machst. Dass Du für mich da bist – immer da bist, wenn ich Dich brauche. Danke  Herr, für die lieben Begleiter, die mir selbst in dunklen Tagen meines Lebens Licht und Wärme schenken. Danke für die Liebe, die Du mir schenkst, und die mich vor Freude strahlen lässt.

Vielleicht nutzen auch Sie den nächsten Stadtbummel oder gerade die Urlaubszeit, um in einer Kirche eine kleine Kerze anzuzünden? Die Kerze möge die Liebe Gottes ihn Ihnen und Ihren Lieben aufleuchten lassen. Ich bin mir ganz sicher, dass das funktioniert: Denn Gott ist das Licht der Welt.

Ihr Rainer Woelki
Erzbischof von Köln