Wort des Bischofs

Endlich Frühling!

"Denkt nicht mehr daran, was früher war; auf das, was vergangen ist, achtet nicht mehr! Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt Ihr es nicht?" Wer sprach diese klugen Worte? Kardinal Woelki verrät es uns und freut sich über den Frühling.

 (DR)

In der vergangenen Woche war Frühlingsanfang. Das wurde aber auch Zeit. Nach den langen grauen Regentagen der letzten Zeit freue ich mich jetzt richtig. Wer sich nur ein wenig in der Natur umschaut, der kann überall die Boten des Frühlings entdecken. Die Tage, die sind jetzt wieder länger. Es wird spürbar wärmer, und am frühen Morgen weckt mich das laute Frühlingsgezwitschere der Vögel. Ich genieße diesen Neustart der Natur nach der dunklen Winterzeit. Jeder Frühling, der erinnert mich daran, dass Gott der Schöpfer des Himmels und der Erde ist und es gut mit uns Menschen meint und auch uns immer wieder den Neuanfang ermöglicht.

Unser Alltag mag uns bisweilen trostlos erscheinen, weil Ängste, Sorgen und Nöte unsere Tage dunkel, lang und schwer machen. Aber wir dürfen uns darauf verlassen, dass da oben einer ist, der für uns Menschen da ist. Ein Gott, der zu uns spricht: "Denkt nicht mehr daran, was früher war; auf das, was vergangen ist, achtet nicht mehr! Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt Ihr es nicht?" Diese Mut machenden Worte finden sich beim Propheten Jesaja. Auch wenn sie weit über 2000 Jahre alt sind – Gottes Zuspruch gilt damals wie heute.

Herzlich lade ich Sie heute ein, dieses Neue, das Gott in Ihrem Leben schafft, unter der Sonne des Frühlings wieder zu entdecken. Lassen Sie sich von den Sorgen Ihres Lebens nicht erdrücken. Unser Vater im Himmel, der schenkt uns jeden Tag neu das Leben – und das ist ein Leben in Fülle.

Ihr
Rainer Woelki
Erzbischof von Köln