Wort des Bischofs

'Ave Maria‘ ist eine runde Sache

In den kleinen und großen Schlachten unseres Lebens sind die Gottesmutter und nicht zuletzt auch das Rosenkranzgebet eine wirkmächtige Hilfe. Kardinal Woelki ermuntert die Gläubigen heute, mitzubeten: "Gegrüßet seist Du Maria, voll der Gnade".

 (DR)

"Der Mensch gewöhnt sich an alles!", so lautet ein bekanntes Sprichwort. Da es aber mindestens so viele schlechte wie gute Verhaltensweisen gibt, an die man sich gewöhnen kann, möchte ich Ihnen heute, pünktlich zum Rosenkranzmonat Oktober, das regelmäßige Gebet des Rosenkranzes ans Herz legen. Diese Gebetsform ist zweifelsfrei eine sehr gute Gewohnheit und im wahrsten Sinn des Wortes eine runde Sache. Gebetsperlen als Kette gibt es auch in anderen Religionen, aber der Rosenkranz, der ist über alle Grenzen hinweg ein Erkennungszeichen von uns Christen. Dass regelmäßiges Beten hilft, das kann ich bezeugen. Und besonders das Beten eines Rosenkranzes stellt eine gute Übung dar, um innerlich frei zu werden. Dabei führt die fortwährende Wiederholung des ‚Ave Maria‘ in einen meditativen Versenkungszustand, der unseren Kopf frei macht von allem, was uns von Gott trennt. Viele spüren das. Sie erfahren dabei die Kraft des Gebetes. Sie spüren die Nähe Gottes.

Weil wir dabei auf die Hilfe der Gottesmutter vertrauen dürfen, führte Papst Gregor XIII. im Jahr 1573 das Rosenkranzfest ein. Vor einer Seeschlacht gegen die türkische Flotte hatte sein unmittelbarer Vorgänger, Papst Pius V., ganz Europa zum Rosenkranzgebet aufgerufen und den Sieg diesem Gebetssturm zugeschrieben. Das klingt für uns heute befremdlich – aber ich bin mir ganz sicher, dass in den kleinen und großen Schlachten unseres Lebens die Gottesmutter und nicht zuletzt auch das Rosenkranzgebet eine wirkmächtige Hilfe sind. Daher möchte ich Sie jetzt herzlich einladen, mitzubeten:
Gegrüßet seist Du Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit Dir, Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder! Jetzt und in der Stunde unseres Todes – Amen!

Ihr
Rainer Woelki
Erzbischof von Köln