Wohnheim für Schülerinnen und Behinderte in Rreshen- Einbau einer Heizungsanlage

Projekt der Woche

Wenn einer eine Reise tut... dann kann er was erzählen. "Er" ist in diesem Falle eine "sie": Anna, meine Kollegin aus dem Spendenmarketing - und ihre Reise ging Ende April nach Albanien. Mit dem zuständigen Länderreferenten hat sie Projekte besucht, fotografiert, die Menschen hinter den Projektnummern kennengelernt. "Welches Projekt hat dich denn besonders berührt?", fragte ich sie, und sie erzählte mir von einem integrativen Wohnprojekt in der Diözese Rreshen. Rreshen, die Kleinstadt nach der die Diözese benannt ist, liegt im Norden Albaniens, rund 50 km nördlich der Hauptstadt Tirana. "Mirdita" heißt die Region, in der Rreshen liegt, bergig ist es hier und die Menschen leben in kleinen, schwer erreichbaren Siedlungen.
Für Mädchen und Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in den abgelegenen Bergdörfern wohnen bleiben können, und die in Rreshen betreut werden müssen, haben Schwestern des italienischen Gemeinschaft "Suore del Verbo Incarnato" ein Wohnheim ins Leben gerufen.

 (DR)

Was sind das für Gründe und wer wohnt in diesem als "integrativ" zu bezeichnenden Projekt? Es sind zum einen Schülerinnen im Teenager-Alter, die in Rreshen eine weiterführende Schule besuchen wollen. Weil ihre Heimatdörfer für tägliches Pendeln zu weit weg sind, wohnen sie bei den Schwestern - fast wie im Internat. Dann gibt es auch jüngere Mädchen, die in Rreshen zur Grundschule gehen. Bei diesen Kindern handelt es sich oft um Sozialwaisen, deren Eltern nicht in der Lage sind, sich ausreichend um sie kümmern. Insgesamt haben die Schwestern 18 Schülerinnen bei sich aufgenommen. Außerdem wohnen bei ihnen 5 behinderte Frauen und Mädchen. Sie leiden z.B. unter Epilepsie oder Autismus. Ihre Angehörigen sind entweder verstorben oder nicht in der Lage, sich um sie zu kümmern.

So haben die vier Schwestern ein Heim geschaffen, in dem Behinderte und Nicht-Behinderte miteinander leben. Wer kann, hilft im Haushalt mit - so lernen die Mädchen Verantwortung zu übernehmen und füreinander da zu sein. "Wie eine große Familie", so hat Anna die Gemeinschaft im Haus erlebt. Die Unterbringung und Verpflegung ist für die Bewohner des Heimes kostenlos, die Schwestern finanzieren den laufenden Betrieb erfolgreich über Spenden, und aus Mitteln des Ordens. Renovabis hat für das Haus den Einbau einer längst fälligen neuen Heizungsanlage mit 73.000 Euro ermöglicht.