Weltmissionsmonat

„…denn sie werden Erbarmen finden“

Tropische Strände, türkisblaues Wasser, Taucherparadies: So erleben zahlreiche Touristen die Philippinen. Doch die Realität sieht anders aus. Der Inselstaat steht im Mittelpunkt des Weltmissionsmonats Oktober.

 (DR)

Obwohl sich die Philippinen im wirtschaftlichen Aufbruch befinden, leben vor allem die Menschen in den ländlichen Gebieten an oder unter der Armutsgrenze. Von den 94 Millionen Einwohnern muss ein Drittel von weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag leben. Die Menschenrechte der indigenen Bevölkerungsgruppen werden oft mit Füßen getreten. Die Städte drohen überzuquellen, Kriminalität, schwere Gewaltverbrechen, Menschenhandel und Prostitution nehmen von Jahr zu Jahr zu.

Nach wie vor leiden die Menschen auch noch unter den Folgen von "Haiyan": Der Taifun verwüstete im November 2013 die Philippinen so schwer, wie kein Sturm vor ihm. Damals starben 6200 Menschen, vier Millionen wurden obdachlos. Die Philippinen werden regelmäßig von Naturkatastrophen erschüttert, die Inseln sind Taifungebiet und es kommt immer wieder zu Erd- und Seebeben sowie Tsunamis. In den Regenzeiten kommt es immer wieder zu heftigen Regenfällen, Überschwemmungen und Erdrutschen.

Das päpstliche Missionswerk missio stellt die Philippinen als katholischstes Land Asiens in den Mittelpunkt des Weltmissionsmonats 2016: Rund 80 Prozent der Männer und Frauen sind Katholiken, 2,8 Prozent sind evangelisch. Doch es kommt immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen: Erst im September 2016 waren bei einem Anschlag in der Großstadt Davao 14 Menschen getötet und rund 70 verletzt worden. Zu dem Attentat bekannte sich die islamistische Terrorgruppe Abu Sayyaf, die gegen die Zentralregierung für einen unabhängigen islamischen Staat im Süden der Philippinen kämpft.

Während des Weltmissionsmonats will missio auf das Glaubenszeugnis der Christen auf den Philippinen aufmerksam machen. Die Projektpartner von missio auf den Philippinen engagieren sich vor allem gegen die weit verbreitete Armut und soziale Ungerechtigkeit. Hinzu kommen der Einsatz gegen Sextourismus und Kinderprostitution, Projekte für Straßenkinder und obdachlose Familien sowie die Hilfe für die Opfer des Taifuns Haiyan. Domradio.de weltweit stellt das Land des Weltmissionsmonats 2016 vor. Zum Abschluss der Aktion am Sonntag der Weltmission am 23. Oktober wird in allen katholischen Gottesdiensten für Hilfsprojekte in den ärmsten Bistümern der katholischen Kirche in Afrika, Asien und Ozeanien gesammelt.