Vulnerabilität

Teufelskreis der Armut

Warum haben Erdbeben oder Stürme mancherorts verheerende Folgen und anderswo nicht? Wie hängt das mit den Bedingungen in einem Land zusammen?

Überlebende in Tacloban (dpa)
Überlebende in Tacloban / ( dpa )

Als Haiti im Januar 2010 von einem Erdbeben der Stärke 7 erschüttert wurde, starben rund 300.000 Menschen. Im September des selben Jahres wurde auch Neuseeland von einem Beben der gleichen Stärke getroffen, doch niemand kam zu Tode, es blieb lediglich bei hohen Sachschäden.

Naturereignisse wie Wirbelstürme, Erdbeben oder Dürren lassen sich nicht verhindern, sie sind Teil der Natur. Ob aber ein solches Ereignis eine Katastrophe auslöst, hängt davon ab, wie gut die betroffenen Regionen und Gesellschaften gewappnet sind: Stürme, Erdbeben, Fluten oder Dürren werden erst dann zum Desaster, wenn Bewohner sich nicht ausreichend gegen die Gefahren schützen können, durch erdbebensichere Bauten beispielsweise, resistenteres Saatgut, Hochwasserschutz oder Versicherungen. Oft wird in diesem Zusammenhang der Begriff der "Vulnerabilität" verwendet, die Fähigkeit zu Bewältigung und Anpassung bei Naturkatastrophen.

Was macht eine Gesellschaft besonders verwundbar und wie hängt das Ausmaß einer Katastrophe mit der gesellschaftlichen und ökonomischen Situation eines Landes zusammen? Welchen Einfluss haben Regierungsführung, Gesundheitssystem und Bildungsniveau auf die Gefährdung eines Landes durch Naturkatastrophen? Und inwiefern berücksichtigt die Entwicklungszusammenarbeit solche Zusammenhänge? Für die Arbeit von Kolping International ist die Vulnerabilität ein wichtiges Thema, dort versucht man, die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaften vor Ort zu stärken durch Solidarität, Ernährungssicherheit, Bildung und nachhaltige Hilfe.

 

Wiederholung vom 16.01.2017