"Radio Wa - ein Sender für den Frieden"

Projekt der Woche

Bürgerkriege gibt es auf dem afrikanischen Kontinent viele. Doch nur wenige waren so grausam wie der Konflikt zwischen der "Lords Resistance Army" (LRA) und der ugandischen Regierung. Über 20 Jahre tyrannisierte die Rebellenarmee in ihrem Kampf für einen christlichfundamentalistischen Gottesstaat den gesamten Norden des Landes. Zwischen 1986 und 2006 sind über 100.000 Menschen in Kämpfen und Massakern ums Leben gekommen, wurden weite Teile des Konfliktgebietes entlang der Grenze zum Sudan völlig verwüstet. Erst ein Friedensabkommen vom August 2006 hat das blindwütige Morden beendet. Doch von einem stabilen und dauerhaften Frieden ist Norduganda nach wie vor weit entfernt.

 (DR)

So harren bis heute hunderttausende Menschen in dutzenden Flüchtlingslagern aus und warten auf die Rückkehr in ihre zerstörten Dörfer. Die meisten hiervon sind Kinder, die oftmals in den Lagern zur Welt gekommen sind und unter den dortigen katastrophalen Lebensbedingungen besonders leiden. Allein in der nördlichen Diözese Lira gibt es 38 solcher Camps mit über 350.000 Bewohnern. Ebenfalls auf eine Rückkehr warten tausende Kindersoldaten, die von der LRA systematisch verschleppt und zu grausamen Verbrechen gezwungen wurden.

Rund 80 Prozent der LRA-Kämpfer bestanden aus entführten Kindern. Über 20.000 Jungen und Mädchen wurden zwangsrekrutiert, mit Drogen voll gepumpt und als willfährige Kindersoldaten und Sexsklaven missbraucht. Zwar schweigen mittlerweile die Waffen, doch kaum eines der missbrauchten Kinder traut sich zurück in den Kreis seiner Familie und Gemeinschaft. Zu groß ist die Scham angesichts ihrer grausamen Verbrechen an den eigenen Angehörigen, zu groß die Angst vor Rache. Einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Reintegration der Kindersoldaten leistet der katholische Radiosender Wa in Lira. Drei mal die Woche überträgt der Sender ein Programm, das sich gezielt an die Kindersoldaten richtet, die sich im Urwald versteckt halten.

Es versichert ihnen die Gültigkeit der von der Regierung erlassenen Amnestie und dass sie keinerlei Strafen und Sanktionen zu befürchten haben. So sind schon über 500 Kinder in den Kreis ihrer Familie zurückgekehrt. Die Arbeit des Senders ist von unschätzbarem Wert für die friedliche Entwicklung der gesamten Region und verdient jegliche Unterstützung. Dies gilt auch für die Ausweitung seiner Kinderprogramme. Radio Wa möchte künftig Reportagen über das Leben der Kinder in den Konfliktzonen senden, traumatisierte Kinder(-soldaten) beraten und das Leben in den Flüchtlingslagern mit Musik, Tanz, Theater und Sportwettbewerben bereichern.
Die Gesamtkosten hierfür betragen 9.400 Euro für ein Jahr. missio würde gerne mit Ihrer Hilfe den vollen Betrag übernehmen.

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