"Gesandte des Wortes"

Was tun gegen Priestermangel?

Auch auf dem katholischsten aller Kontinente gibt es viele Regionen ohne Priester. Die Kirche in Lateinamerika hat ihre eigene Antwort auf dieses Problem gefunden.

Delegados de la Palabra in Honduras / © Achim Pohl (Adveniat)
Delegados de la Palabra in Honduras / © Achim Pohl ( Adveniat )

Manche Pfarreien in Lateinamerika sind so groß, so dünn besiedelt oder so schwer zu erreichen, dass dort ein Priester nur selten vorbei kommt. In Honduras entstand daraus vor 50 Jahren die Idee der "Delegados de la Palabra" – der "Gesandten des Wortes Gottes": Laien, die den christlichen Glauben in den Gemeinde lebendig halten. Sie unterstützen, beraten und begleiten Erwachsene bei familiären Problemen oder Jugendliche bei sozialen Schwierigkeiten. An Sonntagen, bei Hochzeiten, Todesfällen oder zu anderen wichtigen Anlässen halten Sie Wortgottesdienste. Und sie organisieren die Vorbereitung auf Taufe, Kommunion oder Firmung. Heute wirken in Honduras neben 440 Priestern rund 17.000 "Delegados de la Palabra": Männer und Frauen, die von den Bischöfen beauftragt und zum Dienst in der Seelsorge ausgebildet wurden.

Doch ihre Aufgabe beschränkt sich nicht nur auf den innerkirchlichen Dienst. Sie beteiligen sich an anderen lokalen Organisationen ihrer Dörfer und tragen so zu ihrer Entwicklung bei. Delegados sind oftmals Wortgottesdienstleiter, Entwicklungshelfer und Vertrauensperson in einem.

In domradio weltweit berichtet Georg Wahl, Redakteur des Kolpingmagazins, von seiner Reise nach Honduras, seinen Begegnungen mit den Delegados und beantwortet die Frage: Können wir in Deutschland angesichts des Priestermangels etwas von den "Gesandte des Wortes" lernen?

(Erstausstrahlung: 02.10.2017)